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Leben in der Wohngruppe

Bodelschwinghsche Anstalten weihen Pflegeeinrichtung ein

Dornberg (WB). Seit Januar sind bereits die ersten Wohnräume bezogen, 48 Menschen leben derzeit im neuen Pflegezentrum Lohmannshof. Insgesamt 72 Plätze bietet das Haus, das in dem Viertel zwischen Zehlendorfer Damm, Kreuzberger Straße und Tempelhofer Weg am Lohmannshof entstanden ist. Ein Großprojekt der von Bodelschwinghschen Anstalten, in das sechs Millionen Euro investiert wurden.

»Die vier Elemente« hat Künstler Jürgen Habebank die großen Glasbilder genannt, die zusammen mit der ebenfalls von ihm gestalteten gläsernen Doppeltür den »Raum der Stille« schmücken. Diese Tür ist ein Blickfang im Eingangsbereich der neuen Einrichtung, die auch über eine Cafeteria verfügt. Und der Raum der Stille bietet allen einen Bereich, i den sie sich Ñ aus verschiedenen Gründen - zurückziehen können. Denn eigentlich soll es ein Haus werden, in den Lebendigkeit und Lebhaftigkeit seinen Platz hat. Das Foyer vermittelt gleich diesen Eindruck. Und vom Foyer aus erschließen sich in zwei Flügeln die beiden Wohntrakte der neuen Einrichtung.
Die Eckdaten: 72 Plätze in sechs Gruppen mit jeweils einer Wohnküche, Cafeteria im Eingangsbereich, die unter Einbeziehung des »Raums der Stille« auch zu Festivitäten genutzt werden kann. Jedes Zimmer hat zirka 14 Quadratmeter Grundfläche. Im Zentrum angeboten wird ein Mittagstisch für Senioren aus der Umgebung. Ein eigener Gebäudeteil für Übergangspflege (Angebot für den Stadtteil).
»Wir wollten keine abgeschottete Einrichtung, sondern ein Haus mitten im Wohngebiet«, betonte Ulrich Strüber, Geschäftsführer des Stiftungsbereichs Altenhilfe. Und innen sei es um die Sicherung der Individualität gegangen, die gleichberechtigt neben Wohnlichkeit und Überschaubarkeit stehe. Das Architektenbüro Pappert und Weichynik habe dies optimal umgesetzt.
Im Innenhof, wo die beiden Wohntrakte beinahe einen rechten Winkel bilden, ist eine Terrasse angelegt, auf der jetzt die Bewohner jetzt schon die Sonnenstunden genießen können. Gut geschützt gegen den Wind und mit Blick auf eine reizvolle Skulptur und ein Wasserbassins, in dem sich Kunst und Gebäude spiegeln.
Das Pflegezentrum ist eine Einrichtung des Stiftungsbereich Altenhilfe der von Bodelschwinghschen Anstalten und steht in Trägerschaft der Diakonenanstalt Sarepta. Bewusst wurde ein Konzept verfolgt, dass Wohngruppen zu zwölf Personen vorsieht und eine große Wohnküche in den Mittelpunkt der baulichen Gestaltung rückt. Derzeit wirkt alles noch ganz neu und vielleicht ein wenig kahl - aber das wird sich zunehmend ändern. Und neben den großen Arbeiten von Jürgen Habedank sorgt derzeit auch eine Bilderausstellung des Künstlers für Farbtupfer.
Einrichtungsleiterin Petra Knirsch und ihr Team stehen für Fragen interessierter Menschen gern zur Verfügung und ermöglichen auch die Besichtigung der neuen Einrichtung. Wer sich mit dem Gedanken trägt, seinen Lebensmittelpunkt dorthin zu verlegen, wird aber in jedem Fall ein intensives Gespräch mit den Fachkräften bekomme. Dabei ist es diesen wichtig, den Betreffenden auch daheim aufzusuchen und in vertrauter Umgebung mit ihm oder ihr und auch Angehörigen alle wichtigen Fragen zu klären.
Zur Einweihung vergangene Woche waren auch viele Repräsentanten des Stadtbezirks Dornberg und seiner Einrichtungen vertreten. Dazu gehörten auch die Vertreter der beiden großen Kirchen. Zum benachbarten Kindergarten bestehen bereits seitdem Richtfest herzlich Kontakte...

Artikel vom 22.04.2005