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Unterstand in Flammen:
Staatsschutz ermittelt

Brandstiftung könnte mit A 33-Bau zusammenhängen

Von Annemargret Ohlig
Senne (oh). Ein Feuer hat am späten Mittwochabend einen Schafunterstand zerstört - er gehört zur Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld in Senne - und einen Schaden von etwa 5000 Euro verursacht. Glücklicherweise blieb es beim Sachschaden: Die Schafherde, die sich häufig auf diesem Gelände befindet, war auf einer benachbarten Weide untergebracht.

Um 21.42 hatte die Bewohnerin eines Kottens neben der Biologischen Station an der Niederheide zufällig bemerkt, dass Flammen aus dem hölzernen Unterstand schlugen. Weiteren »Zündstoff« gab es durch Heu und Stroh, das hier gelagert wird. Die alarmierte Feuerwehr rückte mit 25 Feuerwehrleuten - acht von der Wache Süd der Berufsfeuerwehr und 17 von der Löschabteilung Senne - zu dem unwegsamen Gelände aus.
Gut eine Stunde hatten die Feuerwehrleute zu tun - dann waren die Flammen in der hölzernen Dach- und Wandkonstruktion des Unterstandes und die immer wieder aufflackernden Glutnester im Heu endgültig gelöscht.
Es ist nicht das erste Feuer im Umfeld der einsam gelegenen Biologischen Station. »Wir gehen auch jetzt wieder davon aus, dass es Brandstiftung war«, sagt Biostationsleiter Bernhard Walter. Auch die Polizei äußert ähnliche Vermutungen. Seit 1999 sei es in diesem Bereich wiederholt zu Straftaten wie Brandstiftungen, Diebstählen und Sachbeschädigungen gekommen, so Pressesprecher Friedhelm Burchard gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
Inzwischen ermittelt nach zwei Sachbeschädigungen am 19. März und am 1. April dieses Jahres, sowie einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr am 14. Januar die Unterabteilung Staatsschutz der Bielefelder Polizei. Ein Zusammenhang dieser Straftaten mit dem geplanten Weiterbau der A 33 könne nicht ausgeschlossen werden. Konkrete Ermittlungsansätze gebe es jedoch noch nicht. Die Polizei nimmt Hinweise unter der Rufnummer 0521/5450 entgegen.
Spürbare Auswirkungen auf den geplanten großen »Lammtag« der Biologischen Station am kommenden Sonntag, 24. April, wird das jüngste Feuer jedoch nicht haben. Zwar hatte man geplant, die so genannten Patenlämmer, für die eine auf ein Jahr begrenzte Patenschaft übernommen werden kann, rund um den nun abgebrannten Unterstand zu präsentieren.
»Jetzt bleiben die etwa 40 Lämmer wohl auf der Nachbarweide«, sagt Bernhard Walter. Alle anderen Aktionen werden am Sonntag auf dem Gelände an der Niederheide 22, zwischen 12 und 18 Uhr, wie geplant durchgeführt.

Artikel vom 22.04.2005