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Tagen und Schlafen im Maritim

Verbindung mit Kongresszentren zahlt sich aus -ÊInvestitionen antizyklisch

Von Bernhard Hertlein
Bad Salzuflen (WB). »Maritim«, bekannteste und größte deutsche Hotelkette, lässt sich von der Krisenstimmung im Gastgewerbe nicht anstecken. »Wir investieren antizyklisch«, erklärte die Miteigentümerin und Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Monika Gommolla, auf einer Veranstaltung des Verbandes deutscher Unternehmerinnen in Bad Salzuflen.
Monika Gommolla (l.) traf sich mit Unternehmerinnen (rechts VDU-Regionalvorsitzende Petra Ledendecker) in Bad Salzuflen. Foto: Jörn Hannemann

Und wie Maritim investiert! Die Hotels in Tunesien (2), auf Bali und in der Türkei sind gerade erst eingeweiht, da konzentriert sich die Bad Salzuflener Hotelkette mit ihrem 370-Millionen-Euro-Investitionsprogramm jetzt vor allem auf deutsche Standorte.
Schon im kommenden August wird das zweite Berliner Maritim eingeweiht. Zentrumsnah mit 505 Betten und einer Veranstaltungskapazität von 5500 Personen -Êder größte Saal fasst allein 2800 -Êist es, so Gommolla, in der Hauptstadt »ohne Konkurrenz«.
Im Frühjahr 2006 folgt die Eröffnung des direkt an der Elbe gelegenen Dresdner Maritim. Eingerichtet wird es in einem umgebauten, unter Denkmalschutz stehenden Speichergebäude. Auch in der sächsischen Landeshauptstadt ist das Hotel mit einem großen Kongresszentrum verbunden.
Das dritte Riesenprojekt plant Maritim am Düsseldorfer Flughafen. Ende 2005 soll mit dem Bau von Hotel und Kongresszentrum begonnen werden.
Danach ist erst wieder das Ausland an der Reihe. Auf Mallorca wurden gerade die Verträge für ein Hotel unterschrieben. Mit der Fertigstellung rechnet Gommolla 2007 oder 2008. Das Haus wird, weil sich die Kette im Augenblick zugleich aus Kuba zurückzieht, das 48. der Unternehmensgruppe.
Die Verbindung von Vier-Sterne-Hotel und Kongresszentrum bewährt sich Gommolla zufolge gerade jetzt. Kongresse, Firmenevents und Geschäftsreisen hielten sich in dem rückläufigen deutschen Gastgewerbe vergleichsweise stabil, »selbst wenn der Markt natürlich auch auf diesen Sektoren unter Preisdruck steht«.
Gestartet ist das Familienunternehmen, das sich heute im Alleinbesitz der beiden Schwestern Dr. Monika Gommolla und Christel Brandt befindet, 1969 mit der Eröffnung des Hotels Maritim (= am Meer gelegen) in Timmendorf. Im vergangenen Jahr konnte der Umsatz gegen den Trend auf 330 (2003: 325) Millionen Euro gesteigert werden. In diesem Jahr plant Maritim einen weiteren Anstieg auf 337 Millionen Euro. Dabei ist bereits eingerechnet, dass der durchschnittliche Zimerpreis vermutlich weiter von 77,60 auf 77 Euro zurückgehen wird.
Die 44 Maritim-Hotels verfügen über knapp 11 000 Zimmer und beschäftigen etwa 6000 Mitarbeiter. Die Personalausgaben sind mit 40 Prozent des Umsatzes der größte Kostenfaktor.

Artikel vom 21.04.2005