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Porcello erklärt seinen Fehler vor dem 0:1

»Ein großer Tag«: Gabriel ist stolz auf Arminias Leistung - Abwehrspieler überragend

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Ausgerechnet in so einem wichtigen Spiel: Armine Massimilian Porcello konnte auch nicht verstehen, wieso ihm ausgerechnet im Pokal-Halbfinale gegen die Bayern so eine böser Fehler unterlaufen konnte, wie der vor Michael Ballacks 0:1.
Nicht nur beim Kopfball stark: Arminias Tscheche Petr Gabriel. Foto: Hörttrich

»Ich bin sonst in solchen Dingen sehr diszipliniert«, äußerte Porcello. Und sagte auch, dass er das erste Gegentor selbstverständlich auf seine Kappe nehme. »Ganz klar, das war mein Fehler«, um dann auch noch zu erklären, wie's überhaupt erst dazu kommen konnte, dass Ballack völlig frei am kurzen Pfosten wartend die Ecke von Bastian Schweinsteiger ins Arminia-Tor köpfen konnte: »Ich habe Ballack bewusst stehen lassen, weil ich dem Ball entgegengehen wollte, um ihn wegzuköpfen. Aber die Ecke war so hart getreten, dass ich mich verschätzt habe. Es ging alles ganz schnell.«
In der Tat ging alles sehr schnell. Drei Minuten waren nämlich erst gespielt, und die Bayern lagen bereits in Führung. Und das, wo Trainer Rapolder doch so gern ein so lange wie möglich ausgeglichenes Ergebnis gehabt hätte.
Arminia hatte gute Chancen, den Rückstand zu egalisieren. Was daran lag, dass die kleine Arminia gegen die großen Bayern absolut in der Lage war, Chancen im besten Wortsinn herauszuspielen. So sah es auch Abwehrmann Petr Gabriel: »Ich habe von vielen gehört, dass wir gut gekämpft hätten. Aber ich meine, wir haben auch spielerisch mitgehalten. Ich bin mit unserem Spiel sehr zufrieden.«
Widerspruch zwecklos. Und sinnlos, denn in der Tat lieferte Arminia wie schon im Bundesligaheimspiel eine prima Vorstellung. Was den bärenstarken Gabriel zu der Äußerung animierte: »Das war hundertprozentig ein großer Tag für uns.«
Unglücksrabe Porcello stieß ins gleiche Horn. »Wir haben phasenweise richtig gut kombiniert. Es haben Dinge geklappt, die wir exakt so im Training einstudiert haben.« Dennoch: Richtig trösten konnte das den Mittelfeldspieler auch nicht. Würde er nach dieser Partie ruhig schlafen können? »Ich weiß auch nicht. Ich gebe zu, mich nimmt das schon sehr mit, dass es ausgerechnet mein Fehler war, der zum 0:1 geführt hat.«
Doch nicht nur Porcello, auch andere Arminen hatten bei Standardsituationen für die Bayern große Probleme. »Die Standards waren die Ausnahme. Ansonsten haben wir in allen Belangen mitgehalten. Ich bin sehr stolz auf das, was wir geboten haben.«
Stark gespielt und doch verloren: Egal, wie sehr sich Arminia ins Zeug legte, es scheint tatsächlich fast unmöglich, die Bayern in einer Saison zwei Mal zu schlagen.

Artikel vom 21.04.2005