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Kommentar
Ein-Euro-Jobs

Missbrauch sofort beseitigen


Wenn Gewerkschaften die Schaffung von neuen, regulären Arbeitsstellen fordern und den Ein-Euro-Jobs mit großer Skepsis gegenüberstehen, ist dies aus Sicht der Arbeitnehmervertreter nur allzu verständlich. Wenn es aber stimmt, dass mehr als die Hälfte der Ein-Euro-Jobs - laut Minister Wolfgang Clement (SPD) sollen bis zu 600 000 geschaffen werden - den Anforderungen nicht entsprechen und Schwarzarbeit vorliegt, muss dieser Verdacht unverzüglich ausgeräumt oder der Missstand beseitigt werden.
Zu denken gibt in diesem Zusammenhang, dass die Caritas in Münster keine Ein-Euro-Jobs anbietet und große diakonische Einrichtungen in Europa, wie das Ev. Johanneswerk und die von-Bodelschwinghschen Anstalten (Bethel) in Bielefeld, sehr sparsam mit diesem Instrument umgehen. Bethel (14 000 Beschäftigte) will nur 14 Stellen anbieten und das Johanneswerk (6300 Beschäftigte) lediglich 66.
Warum wohl? Ein-Euro-Jobs müssen gemeinnützig und zusätzlich sein. Alles andere ist von Übel und sollte von den Agenturen für Arbeit abgelehnt werden. Allein in NRW gibt es noch mehr als 17 000 unbesetzte Ein-Euro-Jobs. Hier muss genau hingeschaut werden. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 21.04.2005