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»König der
Bankräuber«
vor Gericht


Düsseldorf (dpa). Der einst meist gesuchte Bankräuber Deutschlands steht seit gestern in Düsseldorf vor Gericht. Jan Zocha (37) werden 20 Banküberfälle in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zur Last gelegt. Dabei soll er insgesamt eine halbe Million Euro erbeutet haben.
Zocha stand lange Zeit als »Nummer Eins« auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamtes. Wegen 15 früherer Überfälle mit der so genannten »MP-Bande« hat er bereits eine neunjährige Jugendstrafe abgesessen. Der 37-jährige Angeklagte gilt als hoch intelligent und spricht sechs Sprachen. Gutachter hatten ihm einen Intelligenzquotienten von 135 bescheinigt, der Durchschnitt liegt bei 100. So gelang es Zocha, den bis dahin als fälschungssicher geltenden neuen Personalausweis aus Plastik zu fälschen. Schon als 19-Jähriger erbeutete Zocha mit der »MP-Bande« insgesamt 1,8 Millionen Mark. 1989 war Zocha zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Doch nach Verbüßung dieser Strafe wurde er rückfällig und in Münster 1997 zu weiteren fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Zocha flüchtete jedoch bei einem Hafturlaub im März 2002 und überfiel große Bankfilialen in Düsseldorf, Neuss, Münster, Krefeld, Duisburg, Essen, Grevenbroich und Mainz. 2003 wurde er schließlich gefasst.
Für den Prozess sind 24 Verhandlungstage angesetzt und 174 Zeugen geladen.

Artikel vom 21.04.2005