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Sonderkontrollen
gegen Schwarzfahrer

Jährlich 250 Millionen Euro Schaden


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Verkehrsunternehmen in Deutschland gehen massiv gegen Schwarzfahrer vor. Aufgrund der dichteren und geschickteren Kontrollen sei die Zahl der Nahverkehrs-Reisenden, die ohne Ticket in Zügen, Straßenbahnen und Omnibussen ertappt würden, auf eine Quote von zwei bis vier Prozent gesunken, sagte Stephan Anemüller, Sprecher des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen in Köln gestern dieser Zeitung. Der Schaden durch Schwarzfahrer werde jährlich auf 250 Millionen Euro geschätzt.
Zum Beispiel habe die Zahl der Kontrolltrupps in Zivil zugenommen. Die Maßnahmen seien im Sinne der ehrlichen Fahrgäste, die durch erhöhte Tarife für jeden Schwarzfahrer mitzahlten. Ohne Ticket zu fahren sei kein Kavaliersdelikt.
Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) würden uniformierte und zivile Kontrolltrupps gezielter eingesetzt, wenn es Hinweise auf Schwarzfahrer gebe. Zur Abschreckung würden Sonderkontrollen auch öffentlich angekündigt. Dies habe bereits Wirkung gezeigt, sagte Bahnsprecher Achim Stauß dieser Zeitung. »Wir setzen alles daran, die Schwarzfahrerquote zu senken«, betonte der DB-Sprecher. Allein die Deutsche Bahn befördert im Nahverkehr jährlich 1,564 Milliarden Fahrgäste. Das sind 4,3 Millionen am Tag. Mehr als 50 Prozent sind Zeitkarteninhaber. In Nordrhein-Westfalen nutzen pro Jahr 388 Millionen Reisende die Nahverkehrszüge der DB.

Artikel vom 20.04.2005