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Altersvorsorge immer wichtiger

Telefonaktion am Donnerstag: Experten beantworten Leserfragen

Bielefeld/Kassel (WB/ef). Die Verbraucher geben ihr Geld seltener für Konsumgüter und Freizeitgestaltung aus, sondern investieren in ihre Altersvorsorge. Das geht aus einer Frühjahrsstudie der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur hervor. Die private Altersvorsorge ist auch Thema einer Leser-Telefonaktion, die diese Zeitung am Donnerstag durchführt.

Mehr als 80 Prozent der Verbraucher sparen für die eigenen vier Wände, um im Alter mietfrei zu wohnen, geht aus der Studie hervor. Mehr als drei Viertel (Mehrfachnennungen waren erwünscht) legen ihr Geld gezielt für die Altersvorsorge zurück. Bei fast zwei Drittel steht die Absicherung der Familie im Vordergrund der privaten Finanzplanung. Für Freizeit und Urlaub gibt der Umfrage zufolge nur jeder Dritte sein Geld aus.
»Die Bevölkerung erkennt immer klarer, dass die gesetzliche Rente am Ende ist und steuert privat gegen«, analysiert Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan die Umfrageergebnisse. Nach derselben Studie ist das auch dringend geboten: Die Mehrzahl der Verbraucher hat nämlich nach wie vor keine ausreichende finanzielle Vorsorge fürs Alter getroffen, meinen jedenfalls 95 Prozent der von Plansecur befragten Finanzexperten.
Was tun? Wie kann man günstig privat vorsorgen? Wer sollte sich steuerfreie Erträge sichern? Und für wen sind steuerfreie Beiträge besser? Welche Methoden gibt es? Wie sicher sind sie? Viel Vorausblick ist gefragt, da sich in diesem Jahr in Deutschland die Vorsorge-Systematik grundlegend ändert.
Private und betriebliche Vorsorge wird teurer, weil alle Systeme - die Sozialversicherung im Umlageverfahren und die mit Rücklagen arbeitenden privaten Systeme - die stark steigenden Lebenserwartungen berücksichtigen müssen. »Trotzdem oder gerade deshalb muss mehr privat vorsorgen, wer der Altersarmut entkommen will«, meinen die Experten. Deshalb fördere der Staat die Vorsorge mit steigender Steuerentlastung für Beiträge - holt sich später aber einen Teil des Geldes durch Besteuerung der Renten zurück.
Dem Staat in die Tasche greifen, aber später möglichst wenig Steuern zahlen - unter diesem Motto laufen derzeit die Gespräche zu den neuen Formen der finanziellen Altersvorsorge, nachdem die Steuerfreiheit für Lebensversicherungen abgeschafft wurde. Die noch etwas müden Renner sind derzeit: Die Lebensversicherung mit halber Besteuerung sowie die betrieblichen Vorsorgewege, bei denen der Staat aber später immer die Hand aufhalten will.
Viel Skepsis steht noch der neuen Basis- oder Rürup-Rente im Wege, die der Staat im selben Maße aufbauen will, wie die Kaufkraft der Sozialrente sinkt. Das große Aber dabei: Später gibt es eine voll versteuerte Rente oder gar nichts. Also nichts für die Erben?
Unvermutet attraktiv ist wieder die Riester-Vorsorge mit Zulagen oder Steuererleichterung, weil man 30 Prozent des Kapitals »auf einmal« kassieren darf. Viele Fragen stehen also im Raum. Am morgigen Donnerstag stehen für Sie, liebe Leser, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr Vorsorge-Spezialisten vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) kostenlos am Telefon zur Verfügung. Die Rufnummern werden morgen bekannt gegeben.

Artikel vom 20.04.2005