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Autoriese auf Schleuderkurs

General Motors macht 1,1 Milliarden Dollar Verlust

Detroit (dpa/WB). Der weltgrößte Autokonzern General Motors, zu dem auch die deutsche Tochter Opel gehört, hat im ersten Quartal 2005 wegen des sehr schwachen nordamerikanischen Automarktes einen Milliardenverlust verbucht.

Es war der höchste Verlust seit 1992. Wie der angeschlagene Autokonzern gestern in Detroit mitteilte, hat sich dagegen die Lage in Europa stabilisiert. Das europäische Spar- und Restrukturierungsprogramm beginne zu greifen, der Autoabsatz und die Marktanteile seien ausgeweitet worden. Während General Motors (GM) mit Autos Milliardenverluste machte, verdiente die Finanztochter GMAC weiter kräftig. GM hat im Januar-März-Abschnitt einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar (852 Millionen Euro) verbucht gegenüber einem Gewinn von 1,2 Milliarden Dollar aus dem laufenden Geschäft in der Vorjahreszeit. Der Umsatz fiel um 4,3 Prozent auf 45,8 Milliarden Dollar.
Der weltweite Absatz erreichte 2,108 (Vorjahresvergleichszeit: 2,115) Millionen Autos. Dabei lieferte GM in Nordamerika nur noch 1,181 (1,231) Millionen Autos aus. Der Absatz in Europa erhöhte sich auf 513000 (501000) Stück, und der europäische GM-Marktanteil stieg auf 9,8 (9,4) Prozent. GM ist in Europa mit Opel, Vauxhall und Saab vertreten. »Die Resultate in Nordamerika waren eindeutig enttäuschend«, sagte GM-Konzernchef Rick Wagoner. Er will mit aggressiven Produkteinführungen, neuen Marketinginitiativen und einer weiteren Senkung der Kostenstruktur gegensteuern. Die Kostensituation bei der Krankenversicherung stelle die größte Herausforderung dar. GM Europa verbuchte einen Verlust von 103 Millionen Dollar gegenüber roten Zahlen von 116 Millionen Dollar im ersten Quartal 2004.

Artikel vom 20.04.2005