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Leitartikel
Statistikschwindel etc.

Lang und länger wird die Liste


Von Rolf Dressler
Ein beängstigender Verdacht erhärtet sich von Runde zu Runde: Sachunkundige, ja, sogar gefährliche Dilettanten drohen leider auch Deutschland finanz- und wirtschaftspolitisch vor die Wand zu fahren. Dabei ist es für einen durchgreifenden Kurswechsel sowohl beim Politiker-Personal als auch im konkreten Handeln ohnehin schon reichlich spät - wenn sich dafür denn überhaupt (noch) kompetente Kräfte finden.
Halb- und Viertelwisser, Schönfärber, ideologieverirrte Multikulti- und Eine-Welt-Phantasten haben schon uns Heutigen und damit erst recht den künftigen Generationen eine unverdauliche Suppe eingebrockt. Seit Jahr und Tag beteuern sie mit unverbindlich leerem Wortgeklingel, »man«, sprich: »die Politik« als solche, werde schon »die richtigen Rahmenbedingungen« setzen.
Und was die meisten der Herrschenden aller Parteifärbungen darunter verstehen, das leben sie dem Bürgerpublikum auch noch ziemlich ungeniert vor. Dank der grandiosen Wiederaufbauleistungen des beinahe vernichtend geschlagenen deutschen Volkes schien zunächst noch alles zum Besten zu stehen. Leider jedoch fand unsere politische Klasse nichts dabei, das gemeinschaftlich erarbeitete Bruttosozialprodukt im Namen der sogenannten sozialen Gerechtigkeit umzuverteilen - vorneweg, in einer Art Sozialrausch, die erwirtschafteten Gewinne. Und zeitgleich damit wurde eine Mammutbürokratie errichtet, die sogar ausreichen würde, ganz Westeuropa mit zu verwalten, wie Kritiker ironisch anmerkten.
Im Gefolge dessen aber wurden Löhne und Gehälter sowie die explodierenden Sozialabgaben zum bestimmenden Faktor jeder Produkt- und Dienstleistungskalkulation. Das wiederum beeinträchtigte immer dramatischer die Wettbewerbsfähigkeit. Und seither türmen sich höher und höher jene gigantischen Schuldenberge auf, die nach Lage der Dinge we- der unsere Kinder noch deren Kinder und Kindeskinder jemals wieder werden abtragen können.
Denn gleichsam wie in einem Schraubstock lähmt die öffentliche Verschuldung die Handlungsfähigkeiten sowohl des Staates selbst als auch der privaten Wirtschaft - und damit im Grunde auch jedes Einzelnen.
Im Wissen darum suchen ratlose Politik und Politiker hilfsweise bei allem Möglichem und Unmöglichem Zuflucht. Das erschütternde (10-Millionen-)Desaster der Massenarbeitslosigkeit wird krumm- und dummgerechnet. Schamlos lügt man sich und den Bürgern hierbei schon seit langem »etwas in die Tasche«.
Offenbar weithin machtlose Sozialbehörden und zahllose sonstige Ämter können oder müssen hunderttausendfachen Sozialbetrügereien - häufig bis in die Her- kunftsländer von Asylanten und Zuwanderern hinein - tatenlos zusehen, obwohl dieses kriminelle Treiben jährlich mit abermilliarden Euro voll zu Lasten der deutschen Steuerzahler geht.
Trotzdem aber wächst sich das Sündenregister der Politik(er) immer noch weiter aus - zu einer bleischweren Zukunftshypothek.

Artikel vom 27.04.2005