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Verlorene
Schaaf-Herde

Wieder nur viel Lob

Gelsenkirchen (WB/klü). Erstklassige Qualität. Spitzenspieler. Tolle Truppe. Das sind Konkurrenz-Beurteilungen über den SV Werder Bremen, der in dieser Saison die wichtigsten Spiele nicht mehr gewinnt.
Thomas Schaaf und seine verlorene Herde. Der Trainer kann die Hymnen nicht mehr hören. Denn der Titelverteidiger wird aus allen deutschen Wettbewerben geradezu hinauskomplimentiert. Zuerst aus dem Meisterschafts-Rennen, jetzt war im DFB-Pokal Endstation.
»Wir sind immer ebenbürtig, oft sogar besser«, stellte auch Torwart-Trainer Dieter Burdenski fest, »aber wir gewinnen die Dinger nicht mehr. Uns fehlt das nötige Glück, das wir in der vergangenen Saison hatten.«
Gegen die Bayern, gegen Stuttgart, gegen Hertha und nun beim FC Schalke 04: Immer wieder das »Aus« mit Applaus. »Es ist natürlich bitter, wenn man so ein großes Spiel abliefert und trotzdem nichts in der Hand hat,« ärgerte sich Schaaf, der sich dann aber als fairer Verlierer präsentierte: »Es war ein tolle Partie. Heute haben wir alle ein bisschen gewonnen.«
Die Bremer Profis sahen das natürlich anders. Ganz anders. »Die sind alle fertig. Die sitzen da, keiner sagt ein Wort. Es gab sogar ein paar Tränen«, berichtete Sport-Direktor Klaus Allofs über das Innenleben in der Kabine.
Werder, wie es weint und klagt. »Wir haben die Seuche an der Hacke«, glaubt Schaaf. Stimmt vielleicht. In der Liga hielten sie in allen Gipfeltreffen spielerisch mit, aber die Punkte holten sie zu selten. Nur international, da war Werder chancenlos, da gab es drei Lehrstunden gegen Frankreich Meister: Zuerst das 0:3 im Weserstadion, dann das 2:7 in Lyon.

Artikel vom 21.04.2005