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Rapolder weiß, worauf's ankommt

»Pokalspiel nicht zu ernst nehmen«

Bielefeld (WB/dis). »Wir machen alles so wie immer.« Uwe Rapolder hält überhaupt nichts davon, an den gewohnten Abläufen vor einem Heimspiel irgendetwas zu ändern, nur weil die Bayern zum bedeutendsten Spiel der Vereinsgeschichte kommen. »Wir essen das gleiche, wir trainieren wie sonst auch und schlafen die Nacht vor dem Spiel wie üblich in Halle.«
War gestern im Training am Ball: Uwe Rapolder.
»Wir müssen mit Schmäh an die Sache rangehen. Mit Spaß, wir dürfen dieses Spiel nicht zu ernst nehmen.« Zu verkrampfen, warnt Rapolder, wäre das Schlimmste, was den Bielefeldern passieren könnte. Dann hätten die routinierten Bayern leichtes Spiel. Rapolder aber weiß, wie Arminia zum Spielverderber werden kann. Der Trainer zählt auf, worauf's im Pokal-Halbfinale wirklich ankommt: »Das Spiel so lange wie möglich ausgeglichen zu gestalten, die Unterstützung der Zuschauer, unsere physische Stärke, unseren Enthusiasmus und das Ausnutzen eventuell aufkommender Unsicherheit bei den Bayern.« Wenn's weiter nichts ist! Rapolder fasst zusammen: »Wir müssen mit der richtigen Mischung aus Kopf, Herz und Bauch in die Partie gehen.«
Heute Abend wird sich Arminia den potenziellen Finalgegner im TV anschauen. Schalke gegen Bremen im ersten Halbfinale, »das ist mehr oder weniger für jeden Pflicht«, sagt Rapolder, »auch weil wir gegen beide noch in der Meisterschaft ran müssen«. Der Coach glaubt an einen Erfolg der Bremer, »die sind mein Favorit«.
Dass der FCB am Samstag mit dem Sieg in Hannover die Meisterschaft quasi für sich entschieden hat, sei, so Rapolder, für die Bayern ein Vorteil. »Ich hatte gedacht, dass bei denen nach dem Ausscheiden aus der Champions League Unruhe aufkommt. Kam aber nicht. Was soll's: Wenn, dann wollen wir auch das beste Bayern besiegen, das es gibt.«
Elfmeterschießen fürs K.o.-Spiel zu trainieren sei wie Pokern ohne Geld, verglich Rapolder. Und überlegte, als Anreiz eine Strafe von 20 Euro zu fordern von jedem, der beim Üben einen Elfer vergeigt. »Wir werden aber versuchen, das Spiel vor dem Elfmeterschießen zu entscheiden.«

Artikel vom 19.04.2005