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Vorstand jetzt ein Quintett

Arminia: Andreas Mamerow ergänzt Führungsriege

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die Mehrheit war überwältigend. Die vierköpfige Führungsriege des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld um Präsident Hans-Hermann Schwick durfte die nahezu einstimmige Wiederwahl seiner Mannschaft gestern Abend als eindrucksvollen Vertrauensbeweis werten.

Auf Wunsch des bisherigen Quartetts bestimmten die Mitglieder in der Bielefelder Stadthalle mit nahezu ebenso vielen Stimmen den 37 Jahre alten Diplom-Volkswirt Andreas Mamerow zum fünften Mann im Präsidium.
»Ich bin auch gewählt worden, um mittelfristig einen Generationswechsel einzuleiten«, sagte der Neue, der einst in der Protestbewegung »Alm-Auftrieb« aktiv war, sich danach in den DSC-Gremien engagierte und es jetzt von der Fan-Abteilung (1300 Mitglieder), dem Supporters Club, in das Präsidium schaffte.
Neben Schwick, Roland Kentsch, Albrecht Lämmchen und Conrad Schormann bestimmt nun also Mamerow die Geschicke des inzwischen auf 3385 Mitglieder angewachsenen Großvereins, der vor allem mit seinen attraktiven Eintrittskarten-Vorkaufsrechten die Zahl der Mitglieder in kürzester Zeit stark gesteigert hat.
Drei Tage vor der »Verwirklichung unseres potenziellen Traums«, wie Präsident Hans-Hermann Schwick einen Einzug in das DFB-Pokalfinale gestern bezeichnete, lief die Jahreshauptversammlung entspannt ab. Es gab so wenig Aufreger wie es der derzeitige Tabellenstand in der Fußball-Bundesliga, Platz 12, jenseits von Gut und Böse, erwarten ließ.
Mit Spannung war erwartet worden, ob Schwick vor den anwesenden 293 Mitgliedern auf die jüngsten Aussagen des Trainers Uwe Rapolder reagierte. Dieser war wie der überwiegende Teil des Profikaders gestern wegen der Vorbereitung auf das Bayern-Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF live) nicht anwesend. So bekamen lediglich Co-Trainer Frank Geideck, Mannschaftskapitän Mathias Hain und Marco Küntzel die direkte Retourkutsche des Präsidenten zu hören: »Uwe Rapolder ist der richtige Trainer, zur richtigen Zeit, im richtigen Verein. Wir möchten längerfristig mit ihm zusammenarbeiten.« Damit antwortete Schwick direkt auf die viel diskutierte Aussage des Coaches in einem Interview, er sei noch nie in seinem Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen.

Artikel vom 19.04.2005