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Die Päpste aus 200 Jahren

In zwei Wochen gibt es Medaillen des neuen Pontifex


Bielefeld (bp). Hans Lummer, Vorsitzender der Münzfreunde Bielefeld, reagierte schnell: Zum turnusmäßigen Treffen des Vereins im Haus der offenen Tür an der Kreuzstraße präsentierte er gestern Abend Medaillen, die die Päpste der letzten 200 Jahre zeigen. Lummer: »Aus aktuellem Anlass. . .«
Medaillen sind, anders als Münzen, keine Zahlungsmittel, deshalb gibt es in jedem Pontifikat unterschiedliche Prägungen in Silber oder Bronze. Die Bielefelder Münzfreunde sind sicher: »Vom neuen Papst Benedikt XVI. gibt es in spätestens zwei Wochen eine Medaille.«
Gezeigt wurden den Sammlern Münzen, deren älteste Pius VII. (1800-1823) gewidmet ist.
Es folgen Medaillen - manche mit großem Durchmesser für die Päpste Leo XII. (1823-1829), Pius VIII. (1829-1830), Gregor XXI. (1831-1846), Pius IX. (1846-1878), Leo XIII. (1878-1903), Pius X. (1903-1914), Benedict XV. (1914-1922), Pius XI. (1922-1939), Pius XII. (1939-1958), Johannes XXIII. (1958-1963), Paul VI. (1963-1978), Johannes Paul I. (1978) und Johannes Paul II. (1978-2005).
Zwischen Tod und Neuwahl eines Papstes wurden, so erzählt Lummer, häufig so genannte Sede Vakant-Medaillen geprägt, die eine Zeit ohne Pontifex anzeigen.
Eine Medaille von Johannes XXIII. gefällt Lummer besonders gut: »Ein sehr schönes Portrait des Papstes, ausdrucksstark und sorgfältig gearbeitet.« Von Johannes Paul II. besitzt der Verein unter anderem eine Medaille, die zum ersten Deutschlandbesuch erschienen ist und eigentlich nur verschenkt wurde.
Die Rückseiten der Medaillen zeigen häufig das persönliche Wappen des jeweiligen Papstes, eine Medaille ebenfalls von Johannes Paul II. trägt neben dem Portrait die Aufschrift Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) und zeigt auf der Rückseite die Schwarze Madonna aus dem polnischen Tschenstochau.
Der Vatikan habe immer auch schon vor dem Euro eigenes Münzgeld geprägt - der Vatikan-Euro, der im Mai neu ausgegeben wird, trägt noch das Bild des verstorbenen Pontifex.
Für die Münzfreunde war bereits vor der Wahl von Kardinal Josef Ratzinger klar, dass sie Medaillen Sede Vakant und die mit dem Portrait Benedikt XVI. schon im Vorhinein bestellt hatten. In der Hoffnung, auch das Erwünschte zu bekommen. Lummer: »Sonst müssen wir noch ein wenig Geduld aufbringen.«

Artikel vom 20.04.2005