Von Manfred Stienecke Paderborn (WB). Wenn Funkwellen die Wegfahrsperre eines Pkw aktivieren, ist das für den Fahrer allenfalls ärgerlich. Die unbeabsichtigte Irritation des Navigationssystems im Flugzeug kann dagegen katastrophale Folgen haben.
Grund genug für zwölf große europäische Elektronik-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, unter der Leitung des in Berlin und Paderborn ansässigen Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) nach Lösungen des Problems zu suchen. In einem auf vier Jahre befristeten gemeinsamen Projekt (Kosten insgesamt 30 Millionen Euro) werden Techniken erprobt, die die Anfälligkeit der Steuerungssysteme für störende elektromagnetische Wellen reduzieren sollen. Die Ergebnisse wurden jetzt bei einem Kongress in Paderborn diskutiert. Fachleute von Elektronik-Unternehmen aus vier europäischen Ländern - darunter Bosch (Stuttgart), Infineon (München), Philips (Eindhoven) und INSA (Toulouse) - tauschen ihre Forschungsergebnisse aus, bevor nach dem Abschluss des Projekts Ende Mai die Produktionsphase in den Unternehmen beginnt. Projektkoordinator Werner John vom IZM Paderborn erklärt: »Wer seine Mikro-Controller optimal entwickelt, hat mit seinen Produkten im Alltag weniger Schwierigkeiten und sichert sich einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil.«