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Ulrich Zimmer ist Präsident des Stadtsportbundes.

Zimmer will ohne Entgelt auskommen

Vereine sollen mehr Pflichten übernehmen


Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Stadtsportbund-Präsident Ulrich Zimmer geht davon aus, dass Sportvereine in Bielefeld auch künftig kein Entgelt für die Nutzung von städtischen Sportstätten zahlen müssen. Zimmer reagierte auf die Berichterstattung im WESTFALEN-BLATT, wonach es in der Verwaltung Überlegungen gibt, das Entgelt einzuführen, falls es nicht gelingt die vom Haushaltssicherungskonzept geforderten jährlich 260 000 Euro im Sportbereich einzusparen.
»In der Arbeitsgruppe aus Vertretern der Politik und des Stadtsportbundes sind wir uns einig, dass auch bei Sportplätzen, die von mehreren Vereinen genutzt werden, Nutzungsverträge geschlossen werden«, sagte Zimmer. Bisher haben 14 Vereine, die Sportplätze allein nutzen, Vereinbarungen mit der Stadt getroffen. Sie wollen sich um die Wartung der Anlagen kümmern.
Die Verwaltung hatte beklagt, dass 2004 nur 100 000 statt 260 000 Euro eingespart werden konnten. »Diese Summe ist inzwischen deutlich höher«, betonte Zimmer. Der Stadtsportbund-Präsident lobte die konstruktive Zusammenarbeit mit der Sportverwaltung. »Bremser« sieht er eher im Immobilienservice- und im Umweltbetrieb. Nutzungsentgelte lehnt er nicht grundsätzlich ab. Neben privaten Anbietern müssen auch Weiterbildungseinrichtungen wie die Volkshochschule oder das Bildungswerk des Stadtsportbundes für Hallennutzungen zahlen. Doch es sei wichtig, dass der Vereinssport nicht getroffen werde.
Die Spardebatten liefen immer nach dem gleichen Schema ab, kritisierte Karl-Wilhelm Schulz, Geschäftsführer des Stadtsportbundes. »Fehlt es an Geld, werden immer nur neue Entgelte erhoben.« Auch um diesen Prozess umzukehren, sei der Stadtsportbund mit der Stadt in Verhandlungen über einen »Pakt für den Sport« eingestiegen. In anderen Städten seien so bereits erfolgreich Modelle zur wirtschaftlichen Nutzung von Sportanlagen aufgelegt worden.

Artikel vom 19.04.2005