19.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Athen-Spiele bringen
203 Millionen Euro

IOC-Tagung: Programm 2012 wird festgelegt

Berlin (dpa). Die Geldmaschine Olympia hat den internationalen Verbänden eine Rekord-Zuwendung aus den Athen-Spielen von insgesamt 203 Millionen Euro beschert.
Das ist die gute Nachricht, die IOC-Präsident Jacques Rogge gestern in Berlin den 28 Föderationen mit olympischen Sportarten überbrachte. Die schlechte ist: Der 62 Jahre alte Belgier ließ die Verbände im Unklaren darüber, auf welche Weise das Programm der Spiele 2012 bei der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bestimmt werden soll: »Ich garantiere ein faires Verfahren. Wir haben starke Verbände, und starke Verbände haben nichts zu fürchten.«
Für Existenzsorgen bei den kleineren Verbänden sorgt die Absicht des IOC-Präsidenten, über jede Sportart einzeln abstimmen zu wollen. Wer weniger als 50 Prozent der Stimmen erhält, würde seinen lukrativen Platz verlieren. Aus dem Kreis der fünf Reserve-Sportarten Golf, Rugby, Squash, Karate und Inline-Skating könnte dann das Feld der 28 Sportarten wieder aufgefüllt werden. Für diese Prozedur muss sich Rogge in den beiden nächsten Tagen noch die Zustimmung des IOC- Exekutivkomitees holen.
Er machte noch einmal seine Grundsätze klar: Kein Abweichen von der Olympischen Charta, in der vor drei Jahren 28 Sportarten mit 300 Wettbewerben und 10 500 Teilnehmern festgeschrieben sind. »Davon werden wir nicht abgehen, aus Gründen der Qualität, der Kosten und der Begrenzung des Wachstums«, sagte der IOC-Präsident. Damit wies er Joseph Blatter in die Schranken. Der Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA) hatte mehr Zulassungen gefordert.

Artikel vom 19.04.2005