21.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Verwööhnköche« locken
mit Schwedenleckereien

Hinter sprachlichen »Zungenbrechern» oft eine deftige Küche

Brackwede (ho). Das wird ein Gaumenschmaus beim »Brackweder Frühling« (22. bis 24. April). Die fünf Brackweder »Verwööhnköche« bieten allerhand Leckeres aus Schweden. Und das an allen drei Festtagen. Das nordische Land ist ja in diesem Jahr sozusagen »Pate« bei der international ausgerichteten Frühlingsveranstaltung.

Um auch nichts falsch zu machen, hat »Verwööhnkoch« Andreas Büscher extra zwei schwedische Kochbücher besorgt, musste bei der Lektüre feststellen, »dass sich die schwedische Küche gar nicht so sehr von der deutschen, speziell der westfälischen, unterscheidet«. Büscher: »Auch die Schweden mögen's deftig und haben es mit den Kartoffeln«. Eigentlich wollten die Brackweder in diesem Jahr auf Reibekuchen verzichten, »doch«, so Büscher, dafür gibt es einfach zu viele leckere Kartoffel-Gerichte«.
Zum vierten Mal sind die »Brackweder Verwööhnköche« jetzt beim Brackweder Frühling dabei, präsentieren jede Menge kulinarische Köstlichkeiten. An zwei Kochstellen im Festzelt bereiten die »Verwööhnköche« gemeinsam die Leckereien zu. Und damit die Gäste nicht über schwedische Zungenbrecher stolpern, wird auf der Speisekarte der deutsche Untertitel gleich mitgeliefert.
Da gibt es dann »Smörgäsar« (Original schwedisches Polarbröd wahlweise mit Lachs, Hering oder vegetarisch). Hinter »Gulärsoppa med fläsk« verbirgt sich nicht etwa Gulaschsuppe, sondern gelbe Erbsensuppe mit Schweinefleisch. Und »Rarakor med Gravead Lax« sind Kartoffelpuffer mit gebeiztem Lachs. Nochmal »Rarakor med Gammaldags sillsalled« sind - richtig - ebenfalls Kartoffelpuffer, allerdings mit Großmutters Heringssalat. Ganz schwierig wird es bei »Ugnstekt Kräftor med Rotmos« (gratinierte Fußkrebse auf Wurzelpüree).
»Lax med Dill och citron och potatipotatis« ist gegrillter Lachs mit Dill, Zitrone und Kartoffeln, »Sjömansbiff« heißt Seemannsfleisch« und ist Rinderrückensteak mit Zwiebeln und Kartoffeln. Hinter »Älgstek med Lingonsas och Kroppkakor« verbirgt sich Elchbraten mit Preiselbeersoße und Kartoffelklößchen. Büscher: »Der schmeckt fast so wie Hirsch«. Und natürlich dürfen auch die vielen bekannten »Köttbullars« nicht fehlen, nur heißen sie »Mormors Köttbullar med tomat och Purjolöks« (Omas Fleischbällchen mit Tomaten und Lauch).
Und auch der Nachtisch hat es (sprachlich) in sich. Da gibt es »Blabärspannkaka med vaniljglass« (Blaubeerpfannkuchen mit Vanilleeis, »Ostkaka« (Käsekuchen), »röd gröt med vaniljglass« (Rote Grütze mit Vanilleeis) und den »Appelkaka« (Apfelkuchen). Typisch schwedische Getränke zum Essen allerdings mochten die »Verwööhnköche« nicht ausmachen. »Allenfalls einen kräftigen Aquavit sollten sich die Besucher gönnen«, meinte Andreas Büscher.
Auf letzt Genannten kommen am »Frühlings«-Samstag, der mit dem Schwedenfrühstück, moderiert von Stephan Schueler, große Aufgaben zu. Büscher ist nämlich Moderator des »Schwedischen Kochduells« im Festzelt. Zwei bekannte Brackweder treten gegeneinander an. Namen waren im Vorhinein nicht zu erfahren. Unter Aufsicht und Assistenz von Andreas Büscher Hotel Büscher) und Wolfgang Reklat (Eickelmanns Restaurant) müssen die beiden nach Vorgaben ein schwedisches Gericht kochen.
»Beide haben versichert, dass sie des Kochens vollkommen unkundig sind, müssen dennoch mit Messer und heißer Pfanne hantieren«, sagt Büscher. Auch Frank Becker, Vorsitzender der Brackweder Werbe-und Interessengemeinschaft (WIG), ist gespannt, wer die Möchtegern-Köche sein werden.

Artikel vom 21.04.2005