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Hüpker feiern
Wiedergeburt

VfB Fichte mit Planungssicherheit

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Selten war ein Sieg so wertvoll wie das eindrucksvolle 6:0 des VfB Fichte gegen den Tabellenzweiten SV Emsdetten 05. »In der Mannschaft steckt noch Leben«, freute sich Abteilungschef Rainer Goldmann und nannte einen weiteren Aspekt: »Mit dem Abstieg haben wir jetzt nichts mehr zu tun. Dieser Erfolg gibt uns weitere Planungssicherheit.«

Mit neun Punkten Vorsprung ist der Bielefelder Oberligist jetzt dem »Tal der Tränen« enteilt. Noch wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass die »Hüpker nach sieben sieglosen Spielen in Folge endlich wieder über einen »Dreier« jubeln durften. Vor allem das jüngste 0:6 gegen Wattenscheid vom vergangenen Mittwoch lag allen Beteiligten schwer im Magen. »Eine eindrucksvollere Antwort kann man wohl nicht auf diese Misere geben«, grinste Abwehrchef Güven Aydin vergnügt. Zudem räumte er ein: »Heute hat es mal wieder richtig Spaß gemacht Fußball zu spielen.«
Wie einige andere seiner Kollegen hatte sich Aydin maßlos über den arroganten Auftritt der Gäste geärgert. »Die kamen an und ließen Sprüche vom Stapel, als wenn es nur ein Frage der Höhe wäre, wie sie uns besiegen.« Kapitän Jens Reitemeier maß den verbalen Attacken indes weniger Bedeutung bei. Für ihn zählte allein die Art und Weise, wie sich die von ihm geführte Mannschaft präsentierte. Sein Fazit nach den 90 Minuten: »Das Ergebnis ist mir völlig egal. Wichtig ist eigentlich nur, dass wir in kämpferischer Hinsicht eine Wiedergeburt feiern konnten.«
Obwohl vornehmlich die erste Halbzeit für die 300 Zuschauer im Stadion Rußheide kein Augenschmaus war, merkte man den »Hüpkern« den Willen und die Einsatzfreude an. »Genau das hatten wir uns vorgenommen«, deutete Reitemeier den Tenor der internen Mannschaftssitzung ohne Trainer und Offielle an. »Die Null sollte hinten auf jeden Fall stehen.« Dass letztlich der SV Emsdetten durch ein disziplinloses Verhalten (eine rote und eine gelb/rote Karte) dem VfB Fichte in die Karten spielte, gab Rainer Goldmann gerne zu.
Auch Trainer Dr. Jörg Weber lobte in erster Linie die Abteilung Defensive. »Wir haben hinten gut gestanden und keine ernsthafte Chance der Emsdettener zugelassen.« Und er erinnerte an das torgefährliche Duo Böwing-Schmalenbrock (16) und Bettmer (12): »Die haben bisher gemeinsam mit 28 Toren die zweitmeisten Treffer erzielt.« Auf der Rußheide kamen sie am Sonntag nicht zur Geltung. Dafür machten Soner Dayangan (17) und Bayamba Belombo (13) ihrem Ruf als Torjäger- alle Ehre. Das VfB-Stürmer-Gespann ist in der westfälischen Oberliga mit jetzt 30 »Buden« einsame Spitze.

Artikel vom 19.04.2005