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Romeo und Julia als
futuristische Figuren

Holger Boden in der Produzentengalerie


Bielefeld (se). Goldfarben ragen Romeo und Julia empor. Ihre Körper erinnern an eine tierische Mischung aus Marder, Pferd und Vogel. Überdimensionale Arme und Bein verzerren die Gestalten zu futuristischen Figuren. Nicht unbedingt die übliche Beschreibung dieser zwei bekannten literarischen Figuren.
Genau diesen Effekt beabsichtigt der Künstler Holger Boden mit seinen Werken. Am Freitag wurde seine Ausstellung »Plastiken und Malerei« in der Produzentengalerie eröffnet. »Ich möchte Naturformen verändern. Meine Kunst soll irritieren und extra plastisch wirken«, umschreibt der Bielefelder seinen Stil. Anders und abwechslungsreich kommen seine Werke daher. Titel wie Paul, Durchbruch oder Phönix zieren die Plastiken und Bilder in der Galerie an der Rohrteichstraße.
Der gelernte zoologische Präparator ist seit 1985 freischaffend tätig. Gerade sein Beruf hat dabei viel Einfluss auf die Entstehung der Exponate. »Dadurch habe ich einen großen Bezug zur Anatomie, zu Formen und Tieren. Ich setze Dinge zusammen und wandele sie ab«, verdeutlicht Boden. So wird auch schon mal ein echter Schädel künstlerisch verarbeitet und in Pappmaché und Drahtgestell integriert, wie bei der Plastik »Romeo und Julia«. Vom »Kunst erlernen« hält der 51-Jährige allerdings nicht viel. Er entwickelt seine Techniken »selbstständig und durch experimentieren«.
Wer sich davon überzeugen möchte hat noch bis zum 17. Mai Zeit, die Stücke in der Produzentengalerie, Rohrteichstraße 36, zu bestaunen.

Artikel vom 19.04.2005