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Bentleys aus Dresden

Montage im VW Werk an der Elbe geplant

Dresden könnte mit der Montage eines Bentley-Modells schon bald zu einem deutschen Mekka von Nobelkarossen werden.
Noch feilt Bentley allerdings an den Feinheiten des Projekts. Voraussichtlich vom vierten Quartal an bekommt der Phaeton in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden Gesellschaft. Das Modell Continental Flying Spur der traditionsreichen britischen VW- Tochter Bentley soll an der Elbe montiert werden, wenn im Stammwerk Crewe die Kapazitätsgrenzen erreicht sind. Und damit ist zu rechnen.
Adrian Hallmark, Vorstand Marketing und Vertrieb von Bentley Motors, freut sich über das große Interesse am neuen Modell. Anfang März wurde es auf dem Automobilsalon in Genf vorgestellt. Die 5,30 Meter lange Limousine erreicht mit 560 PS etwa312 Kilometer pro Stunde.
Die 3600 Mitarbeiter in Crewe fertigten im vergangenen Jahr etwa 7000 Fahrzeuge in Handarbeit: die auf Kundenwunsch maßgeschneiderte Luxuslimousine Arnage und den Continental GT. »Bei der Nachfrage nach dem neuen Modell müssten wir die Produktion unserer Flaggschiffe zurückschrauben«, sagt Hallmark. »Wir sind gezwungen, eine Alternative zu suchen, Dresden hilft uns.«
65 Prozent der Arbeiten, die einen Bentley-Wagen ausmachen, würden jedoch weiter in Crewe erledigt, betont Hallmark. Die Motorenfertigung und Innenausstattung mit Leder und wertvollen Furnierhölzern bliebe in Crewe.»Teilweise sind die Mitarbeiter in der dritten Generation hier tätig«, sagt Produktionstrainer Michael Garnett. Allein in der Holzabteilung sind 230 Mitarbeiter beschäftigt. Hier entstehen in aufwändiger Handarbeit Furniere für die Verkleidung von Armaturen, Konsole oder Seitenteilen.
Diese Arbeiten, die zum Image der Marke gehören, bleiben auf jeden Fall in Crewe, sagt Hallmark. Dresden ist für die Montage da. Die im VW-Werk in Mosel gefertigten Bentley-Karosserieteile blieben dann in Sachsen. Aus Großbritannien werden die anderen Komponenten geliefert.

Artikel vom 23.04.2005