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800 000 Euro Schaden nach Großfeuer

Bauernhaus in Hoberge ausgebrannt

Von Jürgen Rahe und
Hans Werner Büscher (Fotos)
Hoberge-Uerentrup (WB). »Es hat gerochen und geknistert bis hier oben zu uns hin.« Gertrud Thielsen, Besitzerin des Hotels »Hoberger Landhaus«, gehörte in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu den Bürgern, die den Großbrand eines alten Bauernhauses am Bökenkampshof 2 in Hoberge-Uerentrup mit eigenen Augen miterlebten. Das Feuer hat nach bisherigen Schätzungen einen Sachschaden von etwa 800 000 Euro verursacht.

Wie gestern auf Anfrage ein Kripo-Sprecher erklärte, steht die Brandursache noch nicht fest. Bei den weiteren Ermittlungen werde ein Sachverständiger hinzugezogen. In dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden und idyllisch gelegenen Gebäude am Bökenkampshof 2 sind zuletzt Restaurierungsarbeiten durchgeführt worden. Die Besitzer des Gebäudes, eine sechsköpfige Familie, wollte im Sommer dort einziehen.
Zum Glück befand sich während des Brandes niemand im Innern des Gebäudes. Die Eigentümer, die derzeit in Hoberge ein Haus bewohnen, waren auf einer privaten Feier und völlig überrascht, als sie gegen 2.00 Uhr morgens bei der Rückkehr vor ihrem Haus von der Polizei angesprochen wurden.
Ein Spaziergänger hatte am Samstag gegen 23.30 Uhr Rauchentwicklung aus dem zur Zeit unbewohnten Gebäude bemerkt. Als die sofort alarmierte Feuerwehr nur wenige Minuten später am Brandort eintraf, schlugen bereits die Flammen aus dem Dachstuhl des Gebäudes meterhoch in den nächtlichen Himmel. Die zahlreich eingesetzten Feuerwehrkräfte konnten nicht verhindern, dass der Dachstuhl den Flammen zum Opfer fiel. Personen wurden nicht verletzt.
Heinz-Joachim Keienburg, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Hoberge-Uerentrup, war als einer der ersten am Brandort. Der 51-jährige Brandinspektor: »Die Kameraden mussten bei den Löscharbeitung sehr vorsichtig sein. Denn nicht nur der Dachstuhl brannte, auch im Innern des Gebäudes loderten die Flammen überall. Das Gebäude war einsturzgefährdet.«
Der Großbrand hielt die Feuerwehr fast die ganze Nacht in Atem. Keienburg: »Von den etwa 70 im Einsatz befindlichen Kameraden konnten die letzten erst Sonntag Morgen gegen 9.00 Uhr abrücken.« Gleichwohl sei man auch im Anschluss an den Einsatz noch in Alarmbereitschaft gewesen. »Mit Nachlöscharbeiten mussten wir den ganzen Sonntag über rechnen.«
Bei dem Bauernhaus handelt es sich um einen ehemaligen Stadthof, in dem einst Waldarbeiter ihr Domizil hatten. Später wurde das Objekt für Mietwohnungen genutzt. In den beiden Jahren zuvor stand das Gebäude leer. Es hatte Anfang des vergangenen Jahrhunderts dort schon einmal gebrannt. Das Haus wurde 1919 aber wieder neu errichtet.
Wie es nun nach dem Brand weiter gehen soll, wissen die Eigentümer nicht. Die Besitzerin zum WESTFALEN-BLATT: »Die Sache ist noch zu frisch. Aber den Einzug im Sommer können wir uns natürlich abschminken.«

Artikel vom 18.04.2005