Köln/Herford (dpa/WB). 8000 Zuschauer, so viele wie sonst nur bei großen Popkonzerten, haben die Ausnahme-Sopranistin Anna Netrebko am Samstagabend zum Auftakt ihrer Deutschland-Tour 2005 in der KölnArena gefeiert.
Begleitet wurde der Popstar der Klassik von der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) aus Herford, die bereits Placido Domingo und Luciano Pavarotti musikalisch in Szene gesetzt hat. In Köln stand Netrebko mit dem argentinischen Tenor José Cura auf der Bühne. Nicht nur bei Stücken aus »La Traviata« zog die gleichermaßen klare, kraftvolle, warme und sinnliche Stimme der 32-jährigen Russin die Zuhörer in ihren Bann. Netrebko ist ein Glücksfall für die kriselnde Klassik-Szene. Ähnlich wie auch Geigerin Vanessa Mae gilt sie als ein Aushängeschild, das klassische Musik bei einem großen Publikum wieder beliebt machen könnte. Dass sie dabei vor allem auf populäre Stoffe setzt, bereitet Netrebko keine Probleme: »Manchmal gehe ich in die Oper, und was ich sehe, ist so angestaubt, so altmodisch. Für ein heutiges Publikum muss man sich schon etwas einfallen lassen.«
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