16.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Klassenweise« den Müll
zur Wiege-Aktion gebracht

Spitze: In Senne beteiligten sich mehr als 600 Schüler


Brackwede/Senne (oh). »Es war ein beeindruckendes Bild, als nach zweieinhalb Stunden die Schüler-Karawanen, mit Müllsäcken beladen, sternförmig wieder zur Schule zurück kamen«, sagt Gerda Schürmann, stellvertretende Leiterin der Schule am Kupferhammer in Brackwede.
Ebenso beeindruckt waren aber auch die Schüler. Darüber nämlich, welche Mengen an Unrat sie in kürzester Zeit am Freitagvormittag in Feld, Wald und Flur sowie an Straßenrändern in der Umgebung ihrer Schule »gefunden« hatten. Exakt 1050,5 Kilogramm Müll - von A(utoschrott) bis Z(igarettenpackungen) - waren am Schluss der Aktion auf dem Schulhof zur zentralen Entsorgung zusammen gekommen.
Diese unglaubliche Menge Unrat fällt deshalb so genau »ins Gewicht«, weil Schulleiter Karl Schuurmans mit einer Personenwaage angerückt war. Der gesammelte Müll wurde »klassenweise« gewogen. Mit 188 Kilogramm landete dabei die Klasse 7a der Schule am Kupferhammer auf dem schulinternen Spitzenplatz.
Ebenfalls auf einem Spitzenplatz sind bei der »Putzvergnügt!«-Aktion übrigens die Schüler aus Senne gelandet. »Insgesamt beteiligen sich an der Aktion knapp 1500 Bielefelder Schüler, allein 600 davon kommen aus unserem Stadtbezirk«, konnte Sennes Bezirksamtsleiter Eberhard Grabe stolz vermelden.
Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren die Jüngsten - die Schüler der drei Senner Grundschulen - ausgeschwärmt. Ausgerüstet mit Handschuhen und Müllsäcken machten sich über die wilden Müllablagerungen im Umfeld ihrer Schulen her.
Am Freitagvormittag waren dann Haupt- und Realschule »putzvergnügt« an der Reihe. In einer ersten »Schicht« - in der dritten und vierten Schulstunde - hatte Hauptschulleiter Hartmut Bondzio die Schüler der Klassen 7 bis 9 in den Bereich zwischen Karl-Oldewurtel-, Windelsbleicher Straße und Am Waldbad geschickt. Dort nahmen sie sich besonders auch des Geländes rund um die Teiche am Waldbad an.
Im Anschluss daran schickte Schulleiter Manfred Walter die Realschüler der Klassen 5 und 6 auf die perfekt organisierte Müllsammel-Tour im Einzugsgebiet seiner Schule.
Was sich anschließend auf dem großen Freiplatz am Senner Schulzentrums türmte, fand dann niemand mehr witzig. Alte Fahrräder zuhauf, beziehungsweise Teilstücke davon, Fernseher, Jalousien, Ölkanister, Kaninchendraht, unzählige Säcke mit undefinierbarem Kleinmüll, und, und, und... Am Schluss waren sich alle einig: Es hat sich gelohnt, dabei gewesen zu sein.

Artikel vom 16.04.2005