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Kommentar
Einigung in Kiel

Nicht über den Tisch gezogen


Sie haben sich schwergetan, um strittige Punkte lange gerungen - die beiden Haudegen aus dem hohen Norden. Doch von Beginn der Verhandlungen an war klar, dass der designierte neue schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen von der CDU und SPD-Chef Claus Möller dazu verdammt waren, sich auf einen Koalitionsvertrag zu einigen. Nicht um jeden Preis, aber den wollte auch keiner der beiden bodenstämmigen Politiker durchdrücken.
Erst der Einbruch bei der Landtagswahl, der die SPD zur zweiten Kraft an der Ostsee werden ließ, und obendrauf noch das Wahldesaster um die Noch-Regierungschefin Heide Simonis -Êein weiteres Debakel hätten sich die Sozialdemokraten in Kiel nicht erlauben dürfen.
Doch die SPD kann zufrieden sein, mit dem, was sie in den Verhandlungen erreicht hat. Sicherlich hat dazu auch beigetragen, dass Carstensen alles unterließ, den Eindruck zu erwecken, als wolle er die kräftig gebeutelte SPD über den Tisch ziehen.
An der Ostsee wird demnächst der zehnte Unions-Ministerpräsident regieren. Jürgen Rüttgers hat gute Chancen, im Mai in NRW das Team auf elf zu vervollständigen.
Dirk Schröder

Artikel vom 18.04.2005