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Menschen in
unserer Stadt
Marianne Kleine
Pflegedienstleiterin

»Es war eine Herausforderung«, sagt Marianne Kleine, Pflegedienstleiterin im Altenwohnheim St. Pius in Gadderbaum. Gleichwohl kam die 54-Jährige im Oktober 2001 mehr oder weniger durch Zufall an ihren Job. Nämlich durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Hospizgruppe des Hauses, das Ñ frisch umgebaut Ñ seit zwei Jahren vom Verein Katholischer Altenhilfeeinrichtungen (VKA) getragen wird.
Mehr als 40 Stunden in der Woche zu arbeiten, macht der Mutter von drei Kindern durchaus Spaß. Personaleinsatzplanung, Qualitätsmanagement und die stellvertretende Heimleitung bieten ihr ein großes Betätigungsfeld. Dabei hatte sie einst Lehrerin werden wollen.
In Hornburg, Kreis Wolfenbüttel, geboren, verschlug es die Niedersächsin bereits im zarten Alter von sechs Monaten nach Bielefeld, denn der Vater hatte eine Anstellung bei den Mannesmann-Werken in Brackwede bekommen. So besuchte die Tochter die Marienschule der Ursulinen, absolvierte eine Krankenpflege-Ausbildung im »Klösterchen« (Franziskus-Hospital) und ging dann für ein Jahr ans Krankenhaus nach Bad Driburg.
Über die Begabten-Sonderprüfung kommt Marianne Kleine ans Studieren. Deutsch und Geschichte fesseln sie an der Universität Bielefeld. Das Referendariat als Lehrerin für die Sekundarstufe II absolviert sie in Minden. Und dann?
»Dann wurde ich arbeitslos«, erzählt Marianne Kleine. Die Kinder Sarah (18, studiert in Freiburg), Sonja (18) sowie Simon (16, besuchen beide das Cecilien-Gymnasium) werden geboren. An der Volkshochschule lehrt sie Aussiedler Deutsch. Dann beginnt ihre neue Karriere: Die Lehrerin, die keine wurde, heuert beim Verein »Alt und Jung« an und erlernt die ambulante Pflege.
Ihr Antrieb: »Etwas bewirken« für Menschen, auch für Randgruppen, deren »Sprachrohr« sein. Die Bewohner des Pflegeheims St. Pius liegen ihr besonders am Herzen: »Ihre seelsorgerische Begleitung könnte durchaus ausgebaut werden«.
»Auftanken« kann die begeisterte Radlerin in der Natur. Oder sie geht ihrem Hobby nach: dem meditativen Tanzen in der Kirchengemeinde Gadderbaum. Gerhard Hülsegge

Artikel vom 18.04.2005