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Drei Siebtklässlerinnen
leiteten Uni-Seminar

Prof. Cruse gefiel Schüler-Arbeit über Heuschrecken


Schildesche/Heepen (bp). Sie sind 13 Jahre alt und leiteten gestern trotzdem ein Seminar an der Bielefelder Universität: Auf Einladung von Prof. Dr. Holk Cruse präsentierten Esther Krahn, Christiane und Evelyn Rauschenberger, Siebtklässlerinnen des Gymnasiums Heepen, vor Studierenden und Doktoranden die Arbeit, die sie für »Schüler experimentieren« erstellt haben. Mit dem »Geheimnis der gehenden Stöcke aus den Tiefen der Tropen« hatten die drei Mädchen den 2. Platz im Wettbewerb belegt.
Mit Unterstützung ihrer Biologie-Lehrerin Dr. Gudrun Meya, die die Mädchen gestern auch in die Hochschule begleitete, erforschte das Trio die Vorlieben der Stabheuschrecken und fanden dabei zum Beispiel heraus, dass die Tiere nicht etwa, wie sie ursprünglich vermutet hatten, Efeu zum Fressen gern haben, sondern dass ihr Lieblingsmenü Heckenrosenblätter sind. Die Wissenschaftler räumten ein: »Ein solches Thema ist uns gar nicht in den Sinn gekommen.« Unproblematisch ist das bevorzugte Mahl der Heuschrecken jedoch nicht. Gudrun Meya: »Im Winter mangelt es natürlich an Nachschub, da müssen sich die Tiere an anderes Futter gewöhnen.«
Die Mädchen lernten durch ihre Forschungsarbeit - sie mussten die Heuschrecken in ihren Terrarien natürlich auch während der Schulferien versorgen und beobachten - wie sie sich häuten und zu welcher Tageszeit sie am liebsten fressen. Und einige Heuschrecken bekamen sogar Namen.
Professor Cruse »übersetzt« in seinem Fachbereich der kybernetischen Biologie den Bewegungsablauf von Stabheuschrecken auf Roboter.
Die drei Gymnasiastinnen waren gelassen vor ihrem Vortrag. Lehrerin Gudrun Meya: »Gestern haben sie zur Probe vor Oberstufenschülern referiert, das klappte jedenfalls sehr gut, auch, wenn die drei deshalb nervös waren, dass sie ihr Publikum kannten.«

Artikel vom 16.04.2005