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Das Nutzungsentgelt ist noch lange nicht vom Tisch

Sportvereine und Politiker wollen Gebühr verhindern


Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Noch immer schwebt die Einführung eines Nutzungsentgeltes für Sportstätten über den 50 000 Bielefelder Vereinssportlern. Gelingt es Stadt und Stadtsportbund nicht, den angestrebten »Pakt für den Sport« zu schließen, könnte das Entgelt vom kommenden Jahr an eingeführt werden. Es würde zwischen 1,50 und zwei Euro pro Stunde betragen.
Das städtische Haushaltssicherungskonzept sieht vor, dass bei der Hallennutzung zwischen 2004 und 2009 eine jährliche Etatverbesserung von 260 000 Euro erzielt werden muss. In einer vom Schul- und Sportausschuss eingesetzten Arbeitsgruppe haben sich Politiker und Vertreter des Stadtsportbundes zwar darauf verständigt, dieses Geld durch Energieeinsparungen und die Ausweitung der Aufgabenübertragung an die Vereine hereinzuholen. Doch in der Verwaltung bleibt man skeptisch, ob diese Maßnahmen tatsächlich den kurzfristig notwendigen Erfolg haben werden.
Dem Schul- und Sportausschuss wird deshalb vorgeschlagen, dennoch alle notwendigen Maßnahmen für die Einführung des Entgeltes zum Jahreswechsel zu treffen. Die Beamten treibt um, dass in einem Jahr nicht erzielte Einsparungen im Folgejahr zusätzlich erbracht werden müssen. 2004 etwa wurde das Ergebnis bereits verfehlt.
Bisher müssen nur kommerzielle Nutzer der städtischen Sporthallen ein Nutzungsentgelt entrichten. 14 Vereine haben sich zwischenzeitlich bereit erklärt, Reinigungs- und Platzwarttätigkeiten in Eigenregie zu übernehmen. Auch das Schulschwimmbad in Ummeln wurde geschlossen. Doch all diese Schritte haben bisher nur eine Ersparnis von 100 000 Euro statt der erforderlichen 260 000 Euro erbracht. Eine von der Verwaltung angedachte, zeitlich befristete Umlage von vier Euro jährlich für alle Vereinssportler stößt beim Stadtsportbund auf grundsätzliche Ablehnung, weil gar nicht alle Sportler auch städtische Sporteinrichtungen nutzten.
Am Dienstag, 3. Mai, wird sich der Schul- und Sportausschuss des Rates erneut mit dem Thema befassen. Die Zeit drängt. Spätestens bis Oktober müsse eine Lösung gefunden sein. Ansonsten sei das Nutzungsentgelt unausweichlich.

Artikel vom 16.04.2005