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Das endgültige Aus für MG Rover

In Deutschland noch Neuwagen bis Mitte Mai - Ersatzteil-Garantie


London/Neuss (WB/wosch/dpa). Der lange Zeit kränkelnde englische Patient hat nicht überlebt. Mit MG Rover ist seit Freitag der letzte selbstständige britische Autoproduzent am Ende. Die Insolvenzverwalter kündigten die Entlassung von 5000 der 6000 Beschäftigten an. Zuvor waren die Übernahmeverhandlungen mit der chinesischen Shanghai Automotive Industrial Corporation gescheitert. Für die etwa 18 000 Beschäftigten der Zulieferfirmen sieht es ebenfalls düster aus.
Ratlosigkeit herrscht auch in der Zentrale von MG Rover Deutschland in Neuss. »Wir müssen abwarten, was die nächste Woche bringt. Wer weiß, ob sich die Chinesen nicht einige Sahnestückchen sichern und es irgendwie weitergeht«, wollte Sprecherin Barbara Schürmann nicht weiter spekulieren. »Unsere Handelspartner können wir noch bis Mitte Mai mit Autos versorgen. Dann wird's eng.« In Sachen Ersatzteil-Versorgung müsse sich kein Rover-Fahrer Sorgen machen. »Der Nachschub ist sicher.« 86 Vertragshändler und etwa 90 Servicepartner sind in Deutschland von der MG-Rover-Pleite betroffen. 50 Personen arbeiten fest in der Zentrale des Unternehmens, 2004 wurden 4450 Neuwagen verkauft.
Ende der 90er Jahre war BMW durch Rover in eine schwere Krise geraten. Im Mai 2000 verkaufte der Konzern seine englische Tochter für zehn Pfund an das Phoenix-Konsortium. Die Namensrechte an Rover (nicht an MG) hat aber noch immer BMW.

Artikel vom 16.04.2005