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Die Gestapo - Hitlers schärfste WaffeÊ


ARD, 21.45 Uhr: Am 30. Januar 1933 übernimmt Hitler in Deutschland die Macht. Auch die Polizei soll nach seiner Vorstellung zum Machtinstrument des NS-Regimes werden. Das gilt vor allem für die politische Polizei des »Dritten Reiches«. Die dreiteilige DokumentationÊ»Die Gestapo« von Wolfgang Schön und Holger Hillesheim berichtet über Entstehen und Arbeitsweise der Geheimen Staatspolizei.
Bereits im Mai 1933 bezieht die Gestapo ihr Dienstgebäude in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin. Mit der Erstellung eines Karteisystems zur Erfassung von politischen Gegnern und der unaufhaltsamen Kompetenzerweiterung wird die Gestapo zur schärfsten Waffe Hitlers. Die in »Schutzhaft« genommenen Opfer werden oftmals in Konzentrationslager verschleppt. Ihnen wird Rechtsbeistand verweigert.
Zeitzeugen schildern die Methoden der Gestapoarbeit. Nach 1935 überwacht die Geheime Staatspolizei auch die Einhaltung der »Nürnberger Rassegesetze«, und sie ist im Verlauf des Pogroms von 1938 dafür verantwortlich, dass tausende männliche Juden verhaftet und verschleppt werden. Die wachsende Bereitschaft der Bevölkerung zur Denunziation erleichtert der Gestapo den Terror. Josef Niklasch, damals bei den Zeugen Jehovas, und Marie-Luise Schulze-Jahn, damals im studentischen Widerstand, berichten von konkreten Fällen, in denen Hinweise aus der Bevölkerung zur Verhaftung durch die Gestapo führten.
Auch bei der Durchsetzung von Hitlers Expansionspolitik spielt die Gestapo eine wichtige Rolle. Sie übernimmt die polizeiliche Macht in den besetzten Gebieten.
Die weiteren Folgen werden am Mittwoch und am kommenden Montag, jeweils um 21.45 Uhr, ausgestrahlt. Ein Buch gleichen Titels ist im Berliner Nicolai-Verlag erschienen (19,90 Euro).

Artikel vom 18.04.2005