18.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Junge ab 60« zur Zielgruppe erkoren

Alle Ortsheimatpfleger und Heimatvereinsvorstände trafen sich erstmals in Sennestadt

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Die »jungen Alten« könnten die neue Zielgruppe für die Heimatvereine werden. Das hat Ulrich Klemens, Vorsitzender des Sennestadtvereins, beim ersten Treffen aller Ortsheimatpfleger Bielefelds und der Vorstände der Heimatvereine in Sennestadt vorgeschlagen.

Neben Heimat-Gebietsleiter Martin Maschke aus Steinhagen, zuständig auch für die Kreise Gütersloh und Herford, waren 21 Heimat-Experten in der Lindemann-Stube des Sennestadthauses erschienen: Rolf Künnemeyer und Günther Struck aus Brackwede, Heinz Kessiek und Willy Jäger aus Brake, Willy Seppmann und Gerhard Letmade aus Heepen, Ernst Friedel Köppe, Bernd Kaminski und Sabine Bewersdorff aus Ubbedissen, Karl Wöllner, Karola Hüster und Gisela Forneberg aus Gadderbaum, Gunter Kleinebekel, Anita Masmeier und Hans Schumacher aus Senne, Wilhelm Westerwelle aus Milse, Gerhard Wagner und Klaus-Dieter Kuhnert aus Schildesche sowie Harald Weber und Willi Schröder aus Dornberg.
Bevor die Teilnehmer der Runde, zu der auch Stadtheimatpfleger Hans Klöne geladen war, das Thema »Mitgliederwerbung« diskutierten, führte Horst Thermann die Gäste über den »Skulpturenpfad«. Bekanntlich hat Bielefelds Stadtbezirk Sennestadt über die Sennestadt GmbH über die Jahre 25 Kunstgegenstände erworben, die den öffentlichen Raum schmücken. »Skulptur aktuell« heißt die Veranstaltungsreihe, die bereits vier Mal veranstaltet wurde und auch überregional auf viel Resonanz gestoßen ist.
Die meisten der 25 Skulpturen befinden sich rund um das Sennestadthaus, aber auch auf dem Gebäude. So hatten die Besucher die meisten der Exponate auch in gut einer Stunde besichtigt. Und nicht nur die »Wandlung« von Rainer Hagl aus dem Jahre 1981 wurde bewundert. »Jetzt warten wir darauf, dass der Künstler sein Werk mit einem Spezialmittel wieder goldig macht«, meinte Thermann.
Dass die Heimatvereine auch in Bielefeld unter akutem Nachwuchsmangel leiden, ist bekannt. »Aber auch 30-Jährige wandern wieder«, hat Ulrich Klemens beobachtet. Nur heißt das dann »Walking«, »Trekking« oder »Jogging«. Bereit, auch ehrenamtliche Aufgaben in einem Ortsteil als Mitglied eines Vereins zu übernehmen, seien erfahrungsgemäß indes erst Männer und Frauen ab 60 Jahre.
»Wir sollten uns deshalb den aktiven Rentnerinnen und Rentnern zuwenden durch Angebote zur Freizeitgestaltung«, betonte der Chef des Sennestadtvereins mit zurzeit 450 ÑÊallerdings auch meist älteren Ñ Mitgliedern. Musik, Kunst, Exkursionen, Radtouren, Wanderungen und Tagesfahrten könnten auf Interesse stoßen und letzlich zu einem Vereinsbeitritt führen, meinte Klemens.

Artikel vom 18.04.2005