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Umsonst, legal und frei
Open-Source-Software für Windows: Viele Programme sind ausgereift
Open Source und Windows - das passt nur scheinbar nicht zusammen. Software, deren Quelltext - ihr Innenleben gewissermaßen - frei verfügbar ist, kommt zwar ursprünglich aus der Linux-Ecke. Inzwischen gibt es jedoch auch eine Vielzahl freier Programme für das Microsoft-Betriebssystem.
Das alternative Betriebssystem Linux ist das bekannteste Projekt der weltweiten Open-Source-Gemeinde. Tausende Programmierer arbeiten gemeinsam an Computer-Programmen, die sie nicht nur kostenlos zur Verfügung stellen. Sie veröffentlichen auch den Quelltext, so dass jeder Anwender, der sich damit auskennt, das Programm analysieren, verbessern und seinen Bedürfnissen anpassen kann.
Tatsächlich lässt sich auch ein Windows-Rechner allein mit freier Software für fast jede Aufgabe ausrüsten. Manche Programme sind ehemals kommerzielle Produkte, deren Quellcode veröffentlicht wurde - in der Hoffnung, dass sich Programmierer finden, die das jeweilige Programm weiterentwickeln.
Eines der bedeutendsten Projekte ist die freie Büroanwendung OpenOffice.org (http://de.openoffice.org). Seinen Ursprung hat das Paket aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsprogramm und Formeleditor in der einst in Deutschland entwickelten Software StarOffice. Nachdem Sun Microsystems das Programm aufgekauft und zunächst selbst weiterentwickelt hatte, stellte der Konzern den Quellcode zur Verfügung. Das OpenOffice.org-Projekt war geboren.
OpenOffice.org kann die meisten Komponenten von Microsofts Office-Paket ersetzen. Für die typischen Büroarbeiten wie Briefe schreiben und Tabellen berechnen bietet es alle notwendigen Funktionen. Auch wissenschaftliche Arbeiten, Berichte und Präsentationen sind kein Problem. In Word geschriebene Texte oder mit Excel erstellte Tabellen können OpenOffice-Nutzer meist nahtlos weiterverarbeiten.
Mindestens ebenso bedeutend ist das Mozilla-Projekt. Aus dem einst von Netscape freigegebenen Quellcode seines Internetprogramm-Pakets ist inzwischen eine Vielzahl von Einzelanwendungen geworden. Furore hat der Browser Firefox (www. mozilla.org/products/firefox) gemacht. Gegenüber Microsofts Internet Explorer bietet das Programm eine Vielzahl fortschrittlicher Funktionen, darunter das Surfen mit mehreren Fenstern in einer Programminstanz (Tabbed Browsing) und ein Suchfenster, über das der Anwender mehrere Suchmaschinen erreicht.
Zur Mozilla-Familie gehört auch der E-Mail-Client Thunderbird (www.mozilla.org/projects/thunderbird). Das Programm kann mehrere Postfächer und Online-Identitäten verwalten, geht auch mit Newsgroups um und kann Nachrichtenticker, so genannte RSS-Feeds, abbilden. In Vorbereitung ist außerdem ein Kalender als Outlook-Ersatz.
Aus der Linux-Welt kommt die Bildbearbeitung Gimp (GNU Image Manipulation Program). Einen erstaunlichen Funktionsumfang - der an das Profiwerkzeug Photoshop heranreicht - hat das Programm (www. gimp.org) bereits seit langem - jetzt läuft es auch stabil.
Audio-Dateien spielen zum Beispiel der CoolPlayer (coolplayer.sourceforge.net) und wxMusik (musik.berlios.de), für den Datentransfers über das Internet sorgt das FTP-Programm FileZilla (filezilla. sourceforge.net) und das Programm Cdex holt die eigene Musiksammlung von der CD auf die Festplatte (cdexos. sourceforge.net).

Artikel vom 23.04.2005