Sennestadt (se). Ein Vierteljahrhundert Landtagsabgeordneter, und doch hat er in seinem Amt die Basis nicht vergessen. Dr. Bernd Brunemeier scheidet nach 25 Jahren aus dem nordrhein-westfälischen Landtag aus. Ihm zu Ehren hatte der SPD-Ortsverband Sennestadt einen Abschied im Sennestadthaus organisiert.
Es kamen viele Freunde und Weggefährten, um auf eine lange politische Karriere zurückzublicken. Brunemeier selbst zeigte sich berührt von dieser Idee: »Ich bin sehr erfreut, dass so viele zusammengekommen sind. Auch wenn es ein geplanter Abschied ist, hat man doch gemischte Gefühle«. Besonders glücklich zeigte sich der gebürtige Brackweder darüber, dass »ich geradezu in Freundschaft gepackt verabschiedet werde«. Das sei in der Politik nicht immer so. Ortverbandsvorsitzende Elke Clemens hob besonders die andere Leidenschaft Brunemeiers neben der Politik hervor: Die Liebe zur Sprache und Literatur. Nachdem er über den zweiten Bildungsweg das Abitur hinter sich gebracht hatte, studierte der heute 61-Jährige an der Ruhr-Uni Bochum Germanistik und Geographie. Im Jahr 1980 zog er das erste Mal in den Landtag ein. Fünf aufeinander folgende Legislaturperioden vertrat Brunemeier die Interessen seiner Wähler in Düsseldorf. Ohne dabei seine Arbeit für die Bezirksvertretung zu vergessen. Ein Engagement, das der Bundestagsabgeordnete Rainer Wend im Gespräch mit Moderator Dieter Burkamp unterstrich: »Bernd war immer jemand, der sehr intellektuell argumentiert hat. Ich habe ihn auch nie polemisch erlebt, es sei denn, es ging gegen die Stadtbezirke«. Begleitet wurde Brunemeiers politische Karriere von seiner Ehefrau Regina. »Ob er sie denn viel um Rat gebeten habe«, wollte Burkamp wissen. »Es ist oft so gewesen, dass er lange alleine überlegt und mich dann gefragt hat, was ich denke. Ich habe die Sachen im Gegensatz zu ihm dann meistens aus dem Bauch heraus entschieden«, beschrieb Regina Brunemeier die eheliche Entscheidungsfindung. Nach den Lobeshymnen gab Dr. Bernd Brunemeier den Staffelstab an Nachfolgerin Helga Gießelmann weiter. Als Dankeschön überreichte der Ortsverband dem scheidenden Politiker einen limitierten Druck von Sennestadt. Ganz verlieren tun sie »ihren basisnahen Politiker« dann zum Glück auch nicht. In der Bezirksvertretung Brackwede wird Brunemeier weiter für die Interessen der Bürger eintreten.
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