Feuer an Thielenstraße - mindestens 80 000 Euro Schaden
Von Jens Heinze Bielefeld (WB). Die Flammen schlugen bis zu acht Meter in die Höhe und richteten riesigen Sachschaden an. Ein ausgebranntes Carport, fünf Autowracks, drei ausgeglühte Mopeds und die Reste von zwei Fahrrädern zeugen von der Wucht des Feuers, das in der Nacht zu Freitag am Haus Thielenstraße 9 gewütet hat.
»Wir sind hier alle schockiert«, sagte zehn Stunden nach dem Brand Jasmina Turcinovic. Die aus Bosnien-Herzegowina stammende 21-jährige Bewohnerin des Hauses Thielenstraße 9 stand Freitagvormittag mit etwa 20 Nachbarn vor den Resten des Carports und zeigte auf ein bis zur Unkenntlichkeit verbranntes Autowrack. »Das war einmal mein sechs Jahre alter VW Passat. Der hat 10 600 Euro gekostet. Wie ich jetzt zur Arbeit kommen soll, das weiß ich auch nicht«, berichtete die junge Frau, die mit ihrer Familie Augenzeugin des lodernden Flammenmeeres am frühen Freitag kurz vor 2 Uhr wurde. Der Brand, der Carport, Autos sowie Zweiräder vernichtete und am Haus Thielenstraße 9 Fenster zerspringen und Jalousien schmelzen ließ, ist - nach den ersten Ermittlungen von Kriminalhauptkommissar Martin Wowro - vermutlich gelegt worden. Dort, wo an der linken Seite des Carports einmal vier große Mülltonnen etwa sechs Meter gegenüber der Haustür gestanden hatten, soll der bislang unbekannte »Feuerteufel« in der Nacht gezündelt haben. Um 1.47 Uhr war die Berufsfeuerwehr alarmiert worden. In der Leitstelle klingelte Notruf 112 Sturm - zahlreiche Anrufer meldeten gleichzeitig das Flammenmeer in der Innenstadt. Zwei Minuten später rückte der Löschzug von der Hauptwache am Stadtholz aus, um 1.51 Uhr trafen die ersten »Blauröcke« an der Thielenstraße ein. Wie Einsatzleiter Peter Dopheide nach Ende der Löscharbeiten erzählte, habe um kurz vor 2 Uhr das große Carport bereits in voller Ausdehnung gebrannt. Mit 800 bis 1000 Grad loderte das Feuer, ließ vom Erdgeschoss bis zum 3. Stock die Jalousien im 15-Parteien-Haus Thielenstraße 9 schmelzen und zahllose Fenster bersten. Die Bewohner hatten sich in der Nacht aus ihren Wohnungen ins Treppenhaus oder vor das Haus geflüchtet, weil sie befürchteten, die Flammen könnten auf das Gebäude übergreifen. Insgesamt 32 Brandbekämpfer von der Berufswehr und der Freiwilligen Wehr, Löschabteilung Mitte, gingen in der Nacht zu Freitag mit Wasser aus vier C-Rohren gegen das Feuer vor. Um 3.24 Uhr war der Einsatz der Helfer und Retter beendet. Der geschätzte Sachschaden beträgt mindestens 80 000 Euro.
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