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»Stadtpalais« im ehemaligen
Teutoburger Wald Heim

Investor will Gebäude auf der Habichtshöhe renovieren


Bielefeld (bp). Die Bezirksvertretung Gadderbaum fürchtet um das Gebäude des ehemaligen Teutoburger Wald Heimes: Das fast 100 Jahre alte, einst prachtvolle Haus, das auf einem 3500 Quadratmeter großen Grundstück steht, droht zu verkommen. Die Bezirkspolitiker hoffen auf eine neue Nutzung des Anwesens. In ihrer letzten Sitzung wurde - teilweise nicht-öffentlich - über die Zukunft des Gebäudes diskutiert.
Es gibt Pläne eines privaten Investors, der aus dem Haus in der »Sieker Schweiz« das Stadtpalais an der Habichtshöhe« machen möchte. Platz finden sollen in dem Gebäude ein Dutzend Eigentumswohnungen. Nach Renovierung und Innenausbau. Ein Millionenprojekt.
Bis es so weit ist werde das Gebäude von einem Zaun gesichert. Unzureichend, glauben Gadderbaums Bezirksvertreter. Denn immer wieder kommt es zu nächtlichen Lagern, Türen wurden aufgebrochen, Wände beschmiert - die Bausubstanz ist herunter gekommen.
Errichtet 1906 war das Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst eine Lungenheilanstalt, gehörte später zum Städtischen Krankenhaus. Dietrich Kögler (CDU), stellvertretender Bezirksvorsteher von Gadderbaum, weiß: »Dort wurden Patienten mit ansteckenden Krankheiten behandelt.« Später wurde aus dem Haus ein Durchgangsheim für Flüchtlinge. Kögler erinnert sich: »Dort haben wir von Gadderbaum aus Kinderfeste organisiert und auch versucht, auf andere Art zu helfen.«
Seit Jahren steht das ehemalige Teutoburger Wald Heim, das die Stadt inzwischen verkauft haben soll, leer. Kögler: »Es wäre schön, wenn das Gebäude mit der aufwendig gestalteten Sandsteinfassade wieder genutzt würde - möglichst bald.«

Artikel vom 22.04.2005