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Kicken unter Dach und
Fach im »Soccer Park«

Sechs-Millionen-Projekt auf Stadtwerke-Grundstück


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Was wir planen, gibt es in Deutschland noch nicht,« betont Jörg Schuster. Er ist Initiator und künftiger Betreiber des Soccer Park Bielefeld, der mit acht überdachten Courts, Tribüne für 1500 Zuschauer, »Sportsbar« plus Gastronomie mit 250 Plätzen, Umkleiden, Besprechungs- und VIP-Räumen und einem Sportgeschäft auf dem ehemaligen Droop & Rein-Grundstück an der Nowgorodstraße im Anschluss an das Neue Bahnhofsviertel entstehen soll.
Projektentwickler ist die S + R Bauträger GmbH, Architekt ist Clemens Gabrysch, und als sportlicher Berater mit allerbesten Kontakten von Anfang an dabei ist der ehemalige Arminen-Profi und Kapitän der Arminia-Traditionsmannschaft, Detlef Schnier. Investiert werden sollen sechs Millionen Euro. Die Stadtwerke als Eigentümer des Grundstücks, so Jörg Schuster, haben zugesagt, die benötigte Fläche von 12 500 Quadratmetern für den Soccer Park zu verkaufen. Schuster und Schnier wollen bereits im laufenden Jahr eröffnen: »2006 wird die Fußball-WM in Deutschland ausgespielt, das wird dem Sport noch mehr Auftrieb geben.« Das bedeutet: Baubeginn müsste im Juni 2005 sein. Bauzeit: fünf Monate.
In der 6500 Quadratmeter großen Halle stehen acht Plätze zur Verfügung, sechs »Soccer Courts«, auf denen Mannschaften »fünf gegen fünf« antreten, ein Multifunktionsplatz, der, so Detlef Schnier, »in Minutenschnelle« für Beach-Fußball oder Volleyball umgerüstet werden kann. Dazu kommt ein großes Spielfeld mit Turniermaßen. Der Soccer Park soll DFB-Stützpunkt für Fußball-Lehrgänge für den Kicker-Nachwuchs werden. Schuster und Schnier: »Wir haben da schon das Okay.« Die beiden Initiatoren wollen den Schulsport gewinnen, richten zudem eine Fußball-Schule ein, deren Trainer-Stab sich aus ehemaligen Bundesliga-Profis wie Schnier selbst und Thomas Ostermann rekrutiert. Gewonnen werden sollen als Nutzer des Soccer Parks »Freizeitkicker, Thekenmannschaften, Firmenteams, Freundeskreise und Kindergeburtstage«. Detlef Schnier: »Alle zwischen Mini-Kickern und Alte Herren.« Eine Stunde pro Court soll zwischen 45 und 50 Euro kosten, Jörg Schuster hofft auf eine Auslastung von »100 Prozent ab 17 Uhr«.
Auf dem Grundstück bliebe auch mit Soccer Park noch genügend Platz für ein zweites Projekt: ein Dienstleistungszentrum, in das alle Amtsbereiche der Bielefelder Bauverwaltung einziehen könnten - als Mieter. Ein Investor für das 50-Millionen-Projekt, für das sich Stadt, Grundstückseigner Stadtwerke, BGW, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE und der Landesbau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) bereits an einen Tisch gesetzt haben, wird ein privater Investor gesucht (das WB berichtete). Georg Fortmeier (SPD), Vorsitzender des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, betont, er sehe in einem Soccer Park eine »gute Ergänzung zu den Angeboten im Neuen Bahnhofsviertel«, sagt aber auch: »Weder der Soccer Park noch das Dienstleistungszentrum sind der Politik bislang vorgestellt worden.«

Artikel vom 15.04.2005