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Wanderweg in Senne endet
überraschend vor Leitplanke

»Gefährliche Situation umgehend wieder ändern«


Senne (oh). »Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen .... unter der Leitplanke, wie das Gesetz es befahl.« Dieses leicht abgewandelte Zitat aus Schillers Elegie »Der Spaziergang« trifft die Situation in Senne so ziemlich auf den Punkt, die sich dort neuerdings an der Osningstraße, am Ende der Treppen des Wanderweges 5, völlig überraschend den Spaziergängern bietet.
Denn vor kurzem wurde der Durchgang an der Schnittstelle Straße und Wanderweg massiv versperrt, mit einer Leitplanke. Die Wanderer, die aus dem Tal mit dem idyllisch fließenden Bächlein mit Mühe die Holzstufen, weil recht marode, hinauf geklettert sind, um auf der anderen Seite der Osningstraße dem ausgewiesenen Wanderweg in Richtung Bockermanns Hof zu folgen, haben plötzlich ein Problem: Nichts geht mehr - weiter.
»Die Situation ist untragbar und muss kurzfristig wieder geändert werden«, forderte am Donnerstag in der Senner Bezirksvertretersitzung der BfB-Vertreter Alexander von Spiegel in einem Dringlichkeitsantrag. Er habe gesehen, wie Menschen mühsam über die Leitplanke hätten steigen, um weiterzukommen. Höchst gefährlich an dieser viel befahrenen Straße.
Unterstützung erhielt von Spiegel für seine Forderung von FDP-Vertreter Friedhelm Bolte. Er habe sogar beobachtet, das Wanderer unter der neuen Leitplanke her gerobbt seien. »Eine furchtbare Situation.«
Warum der Wanderweg plötzlich dicht gemacht und Hinweisschilder einfach übermalt wurden, könne sich niemand erklären. Zumal die Wanderwege Bestandteil des Besucherlenkungskonzeptes in Senne sind. »Sie wurden nach der neuen Beschilderung verstärkt genutzt« hat von Spiegel beobachtet.
Es könne jetzt sein, mutmaßt der BfB-Vertreter, dass die Verriegelung mit seiner Anfrage in Zusammenhang stehe. Von Spiegel hatte wissen wollen, ob im Zuge des Ausbaues der Osningstraße eventuell so genannte Querungshilfen oder Zebrastreifen für die Wanderwege vorgesehen seinen.
Er begründete deren Notwendigkeit damit, dass trotz Geschwindigkeitsbegrenzung (Tempo 50) in diesem Teilbereich der Osningstraße üblicherweise schneller gefahren werde. »Aufgrund der starken Nutzung von etwa 11000 Fahrzeugen pro Tag«, so der BfB-Vertreter, »ist es äußerst riskant, die Straße zu überqueren.«
Seine Anfrage nach Überwegen für Wanderer musste sich von Spiegel mit einem klaren Nein von der Verwaltung beantworten lassen. Die Begründung: keine Möglichkeit der Finanzierung, weil vor Schulen zunächst ein vordringlicher Bedarf sei. Unterstützung bekam der BfB-Mann dagegen einstimmig für seinen Dringlichkeitsantrag auf sofortige Öffnung der Leitplanke und Sicherung der maroden Holzstufen.

Artikel vom 16.04.2005