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Stichwort Konklave


Rom (dpa). Das Konklave ist die Versammlung der Kardinäle aus der ganzen Welt, die abgeschieden im Vatikan den Papst wählt. Ihr gehören alle Kardinäle bis zu 80 Jahren an. Zurzeit sind 117 Purpurträger wahlberechtigt, zwei sind erkrankt. Sie wurden bis auf drei von Johannes Paul II. ernannt. Die Versammlung tritt am 18. Apri zusammen. Ihre Dauer ist offen.
Knapp die Hälfte (58) der Kardinäle kommt aus Europa. Die Europäer haben damit bei weitem nicht die für eine Papstwahl zunächst erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Die zweitgrößte Gruppe (21) stellen die Kardinäle aus Süd- und Mittelamerika, aus Nordamerika kommen 14 Kardinäle. Afrika und Asien sind mit je 11 Purpurträgern vertreten, Ozeanien mit 2.
Das Konklave kann Stunden, Tage oder Wochen dauern. Abläufe und Regeln hat Papst Johannes Paul II. 1996 in dem Apostolischen Schreiben »Universi Dominici Gregis« festgelegt. Bis zu welchem Wahlgang eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig ist, ist nicht präzise benannt. Je nach Interpretation ist sie mindestens bis zum 30., höchstens bis zum 34. Wahlgang vorgeschrieben. Dann entscheiden die Kardinäle, ob die absolute Mehrheit ausreicht.
Nach jeweils zwei Wahlgängen werden die Stimmzettel verbrannt. Ist keine erforderliche Mehrheit erreicht, wird Pech beigemischt, so dass über ein Ofenrohr schwarzer Rauch aufsteigt - Zeichen, dass es noch keine Einigung gibt. Nach der geglückten Papstwahl wird dem alten Ritual folgend weißer Rauch aufsteigen, zusätzlich wird diesmal erstmals auch eine Glocke geläutet.

Artikel vom 16.04.2005