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»Einer für alle - alle für einen!«

WESTFALEN-BLATT-Jugendbücher: Folge 11 »Die drei Musketiere«

Von Corinna Strate
Bielefeld (WB). Die neue Jugendbuch-Reihe vom WESTFALEN-BLATT ist ein Riesenerfolg. In den Geschäftsstellen ist die 14-bändige Edition ein Renner und musste bereits nachbestellt werden. Auf der Kulturseite werden in loser Folge die einzelnen Titel vorgestellt. Im elften Teil geht es um »Die drei Musketiere« von Alexandre Dumas.
Dumas beschrieb Freundschaft über alle Gefahren hinweg.

»Einer für alle - alle für einen!« - wer kennt ihn nicht, diesen Schlachtruf der drei Musketiere. Dabei waren es ja eigentlich vier Freunde, die sich mit dieser Losung ins Getümmel stürzten - als Leibwachen stets im Dienste ihres Königs. Denn Alexandre Dumas erzählt in seinem berühmten Werk die Geschichte von d'Artagnan, einem jungen Mann aus völlig verarmtem Landadel, der sich nach Paris aufmacht, um seinem König zu dienen. Dort trifft er die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis, die seine besten Freunde werden.
D'Artagnan hat es übrigens tatsächlich gegeben, sein richtiger Name war Charles de Batz-Castelmore d'Artagnan, und ebenso wie der Romanheld stammte er aus der Gascogne. Dort erinnert noch heute ein Standbild an ihn. Auch für die drei Musketiere hat es Vorbilder in der Realität gegeben - allerdings dienten sie zu unterschiedlichen Zeiten in der Leibwache des Königs, und es ist ungewiss, ob sie einander tatsächlich gekannt haben.
Für Alexandre Dumas ist es typisch, dass er sich von historischen Figuren zu seinen Romanen inspirieren ließ. Dabei glich sein Leben selbst einem Abenteuerroman. Geboren wurde er 1802. Sein Vater war der uneheliche Spross eines Marquis und der Negersklavin Marie Dumas aus Haiti. Der junge Alexandre Dumas hatte es in der Schule nicht so sehr mit der Mathematik - stattdessen übte er lieber seine schöne Handschrift, was ihm später eine Anstellung als Schreiber einbrachte.
Das Schreiben war seine Berufung: Er verfasste schätzungsweise 600 Abenteuerromane, von denen aber die allermeisten in Vergessenheit gerieten. Ein Schicksal, das neben den »Drei Musketieren« auch dem Roman »Der Graf von Monte Christo« erspart blieb. Seine spannenden Geschichten verfasste er - teilweise in einer regelrechten Schreibfabrik mit mehreren Angestellten - als Fortsetzungsromane für Zeitungen, bevor sie als Bücher gedruckt wurden. Er verdiente ein Vermögen, das er allerdings ebenso schnell wieder durchbrachte - zu groß war seine Vorliebe für ein ausschweifendes Leben und schöne Frauen.
Häufig war er verschuldet. Seinen Gläubigern versuchte er sich mehrfach durch lange Auslandsaufenthalte zu entziehen - seine Erlebnisse dort beschrieb er wiederum in Reisereportagen. Aber Dumas betätigte sich auch politisch: 1848 beteiligte er sich an der Februarrevolution, stürmte dabei einen Pulverturm. 1860 unterstützte er Giuseppe Garibaldi bei seinem Kampf für die Einheit Italiens.
1870 starb er verarmt. Die letzten Jahre lebte er bei seinem unehelichen Sohn, Alexandre Dumas der Jüngere. Dieser trat literarisch in seine Fußstapfen. Unter anderem verfasste er das Werk »Die Kameliendame«, das Verdi als Grundlage für die Oper »La Traviata« diente.
Alexandre Dumas selbst wurde im Jahr 2002 - 200 Jahre nach seinem Geburtstag - noch eine späte Ehre zuteil: Seine Gebeine wurden im Pariser Ruhmestempel Panthéon zur letzten Ruhe gebettet - zwischen Emile Zola und seinem Freund Victor Hugo.
Jeder Titel der 14-teiligen Jugendbuchreihe kostet 2,95 Euro. Wer die komplette Edition kauft, zahlt nur 35,40 Euro - zwei Bände gibt es also gratis. Und das Beste: Die Bücher sind in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen sofort und ohne jede Wartezeit zu haben.

Artikel vom 16.04.2005