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Diplom ade, künftig gibt
es Bachelor und Master

Fachhochschule der Wirtschaft stellt Abschlüsse um

Bielefeld (sas). Bologna - das ist nicht nur eine reizvolle Stadt in Italiens Norden, sondern steht auch für die 1999 dort getroffene Verabredung, einen europaweit einheitlichen Hochschulraum mit vergleichbaren Studienabschlüssen zu schaffen. Statt des Diploms wird es den »Bachelor« und den »Master« geben. Auch die älteste private Fachhochschule des Landes, die Fachhochschule der Wirtschaft, (FHDW) stellt um.

1993 wurde die staatlich anerkannte Fachhochschule in Paderborn gegründet. An elf Standorten ist sie derzeit vertreten (im Oktober wird mit Dresden das Dutzend voll); in Bielefeld öffnete sie vor drei Jahren an der Meisenstraße 92 ihre Pforten. Darüber hinaus ist sie in Ostwestfalen-Lippe in Gütersloh ansässig. Die FHDW bietet die gestufte Hochschulausbildung in der Region ab Juli in den Studiengängen Business Administration, International Business und Angewandte Informatik an.
Besonders stolz sind der Leiter der FHDW, Prof. Dr. Franz Wagner, und Prof. Dr. Katrin Heidemann, Leiterin des Standorts Bielefeld, darauf, dass ihre Studenten den »Bachelor« und damit den ersten berufsqualifizierenden Abschluss bereits nach zweieinhalb Jahren erwerben können. Nach fünf Jahren ist der »Master« möglich, der quasi aufsattelt und berufsbegleitend studiert werden kann. »Er entspricht dem Universitäts-Niveau«, betont Wagner.
Die FHDW, erklärt er, sei strikt praxis- und unternehmensorientiert. Die Hälfte ihrer Studienzeit verbringen die Studenten in Unternehmen; dank internationaler Kooperationen sind Auslandsaufenthalte möglich. Umgekehrt sind 10 bis 15 Prozent der hiesigen FHDW-Studenten aus dem Ausland. Ihr Anteil soll gesteigert werden, sagt Prof. Gerd Peters. Dazu soll beitragen, dass mehr als die Hälfte des Stoffes künftig in englischer Sprache vermittelt wird.
Die FHDW in Ostwestfalen bietet jedes Jahr 100 Studienplätze an; darauf bewerben sich etwa 400 junge Menschen. Aktuell hat die FHDW bundesweit knapp 2000 Studenten, in OWL sind es 700. Die Studiengebühren liegen zwischen 520 und 575 Euro pro Monat. Eine Sozialauswahl, sagt Wagner, gebe es gleichwohl nicht: »Wer will, kann hier studieren.« Denn fast 60 Prozent der Studenten werden komplett durch eines der 130 Unternehmen finanziert, die die FHDW tragen - eine Chance, Nachwuchs zu rekrutieren. Für andere wurde eine günstige Kreditfinanzierung vereinbart, die keine Sicherheiten erfordert. Zudem verdienten die »älteren Semester« zumindest bereits während der Praxisphasen, ergänzt Heidemann.
Näheres unter
www.fhdw.de

Artikel vom 15.04.2005