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Mogeleien aufgedeckt

Eichamt: Kunde bezahlt Verpackungen mit


Bielefeld (WB/ef). Bei Testkäufen im ostwestfälischen Lebensmittelhandel hat das Eichamt Bielefeld etliche »Mogeleien« festgestellt. Lose Ware wie Obst, Gemüse, Fleisch und Käse ist zu ungunsten des Kunden mit Verpackung abgewogen worden. »Der Kunde bezahlt die Verpackung mit«, bemängelt der Betriebsstellenleiter Eckehard Milse. Die Behörde habe 54 Bußgeldverfahren eingeleitet.
Seit Oktober vergangenen Jahres hat das Eichamt nach Angaben von Milse mehr als 200 Kontrollen durchgeführt. Erschreckendes Ergebnis: In einzelnen Bereichen wurde bei der Hälfte der Testkäufe dem Kunden das Verpackungsgewicht zusätzlich als Ware verkauft. Besonders häufig geschahen die »Mogeleien« auf Wochenmärkten, in Fach- und Feinkostgeschäften, seltener fündig wurden die Tester bei Discountern.
Bei den Verpackungsmaterialien handelt es sich um Folien- und Papierbögen (1,5 bis 9 Gramm), Papiertüten (4 bis 15 Gramm) und Plastikschalen (bis zu 25 Gramm). Für den Kunden bedeute das Mitwiegen der Verpackungen meist nur einen finanziellen Schaden von wenigen Cent, sagte Milse. »Wenn man das aber hochrechnet, können manche Geschäftsleute im Jahr bis zu 6000 Euro zusätzlichen Gewinn mit dieser Praxis machen.«
Um Ausreden seien die meisten Geschäftsleute nicht verlegen. Die Angaben reichten von »habe ich nicht gewusst« bis »die Folie wiegt doch nichts.« Die Vorschrift, dass nur »netto« abgewogen werden darf, besteht seit 1993.

Artikel vom 14.04.2005