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Zeichen gegen Gewalt im Stadion

UEFA-Strafe: Inter muss sechs Heimspiele ohne Zuschauer austragen


Nyon/Mailand (dpa). Mit einer drakonischen Strafe für Inter Mailand hat die Europäische Fußball-Union ein klares Zeichen gegen Gewalt in den Stadien gesetzt. Nach den schweren Ausschreitungen seiner Fans im Champions-League-Spiel gegen den Lokalrivalen AC Mailand verurteilte die Kontroll- und Disziplinarkommission des Verbandes den italienischen Club am Freitag in Nyon dazu, seine nächsten sechs Heimspiele im Europapokal im Giuseppe-Meazza-Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen.
Zwei der sechs Spiele sind allerdings auf Bewährung. Die Bewährungszeit wurde von der UEFA auf drei Jahre angesetzt. In dieser Zeit darf es zu keinen weiteren Vorfällen bei Inter Mailand kommen. Ferner velegte die UEFA Inter mit einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 193 000 Euro.
Die von Schiedsrichter Markus Merk (Kaiserslautern) in der 75. Minute beim Stande von 1:0 für den AC Mailand abgebrochene Partie im Giuseppe-Meazza-Stadion wird mit 3:0 für Milan gewertet. Die Mannschaft trifft nun trifft nun im Halbfinale auf den PSV Eindhoven.
Unterdessen gingen die Ermittlungen der Mailänder Polizei weiter. Die ersten, gleich nach dem Skandal-Derby verhafteten Randalierer wurden bereits von einem Schnellgericht zu drei Jahren Stadionverbot verurteilt. Inter kündigte an, sich in den weiteren anstehenden Verfahren als Nebenkläger einzuschalten. Der AC Mailand und der durch einen Feuerwerkskörper an der Schulter verletzte Torhüter Dida verzichteten auf eine Anzeige.
Inter-Besitzer Massimo Moratti wies Rücktrittsgerüchte zurück. »Ich werde mein Inter und seine Fans verteidigen«, sagte der 59- Jährige. »Es gibt 80 000 Gründe, jetzt nicht aufzugeben«,

Artikel vom 16.04.2005