16.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

WM-Tickets: Manipulationsversuch aus den USA


Frankfurt/Main (dpa). Manipulationsversuche größeren Ausmaßes bei der Jagd nach den begehrten Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland haben die Auslosungsprozedur der ersten 812 000 Eintrittskarten in Frankfurt/Main überschattet.
Wie WM-OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt am Freitag bei einer Pressekonferenz mitteilte, sei per computergestützter automatisierter Abgabe von Bestellungen aus den USA versucht worden, an eine große Anzahl von Tickets zu gelangen. 2,3 Millionen solcher Bestellungen wurden vom OK nicht akzeptiert.
Bei Überprüfungen durch das Sicherheitssystem waren irreguläre Adressen und Telefonnummern zur Verschleierung der Identität des Absenders ans Tageslicht gekommen. »Wir vermuten Schwarzhändler dahinter, die sich ein großes Kartenpaket sichern wollten, um damit Geschäfte zu machen«, sagte Schmidt.
Durch die 2,3 Millionen des Manipulationsversuchs und 1,3 Millionen Bestellungen (»Doubletten«), die nicht den Richtlinien des Prüfungsverfahrens entsprachen, reduzierten sich die ursprünglich weltweit 12,3 Millionen Bestellungen auf gültige 8,7 Millionen - 7 Millionen Einzel-Tickets und 1,7 Millionen Teamserien. Die mit Abstand meisten (6,25 Millionen) kamen aus Deutschland, gefolgt von England (164 000) und der Schweiz (107 693). Immerhin 15 Bestellungen kamen aus dem Vatikan, eine einzige aus Kirgisien.
Der schottische FIFA-Vizepräsident David Will eröffnete den TÜV-geprüften Auslosungsmarathon über 24 Stunden mit 1000 Ziehungsvorgängen. Per Mausklick druckte Will den Optionsschein des ersten Gewinners von Karten für das Eröffnungsspiel am 9. Juni in München aus. Dann folgte die Verlosung Spiel für Spiel und Kategorie für Kategorie der weiteren 63 WM-Spiele.

Artikel vom 16.04.2005