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»Eine grenzenlose Schande«

Nach dem Abbruch in Mailand: Inter muss mit harter Strafe rechnen


Mailand (dpa). Inter Mailand und den gesamten italienischen Fußball wird die skandalöse Fan-Randale beim abgebrochenen Derby gegen den AC Mailand noch teuer zu stehen kommen. Dass Milan nach dem 2:0-Hinspielsieg und dem beim Stand von 1:0 in der 75. Minute abgebrochenen Rückspiel das Halbfinale der Champions League erreicht hat, gilt schon vor dem Urteil der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag als sicher.
Sportlich geschlagen, provozierten einige frustrierte Inter-Fans unter den 83 000 Zuschauern in San Siro den Untergang ihres Vereins. Inter darf nicht mehr auf Milde hoffen, nachdem der Club schon 2001 wegen Fan-Randale zwei Spieltage Stadionsperre erhalten und Inter-»Fans« in der Serie A sogar einen brennenden Motorroller im Stadion von der Tribüne geworfen hatten.
Auch eine zweite Chance hatte der deutsche Schiedsrichter Markus Merk Inter großzügig schon im San-Siro-Stadion gegeben. Nachdem Milans Torwart Dida in der 73. Minute von einem aus der Inter-Kurve geworfenen Feuerwerkskörper getroffen wurde, hatte er die Teams zunächst rund 15 Minuten in die Kabine geschickt, dann aber noch mal angepfiffen. Als sofort wieder Feuerwerkskörper und Flaschen auf den Rasen flogen, sagte Merk endgültig »Basta«.
Die Turiner Polizei hat vor dem gestrigen Spiel zwischen Juventus und dem FC Liverpool gegen acht italienische Hooligans Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Nach Polizeiangaben hatten die Männer in einer Bar einem Liverpool-Fan mit Knüppeln auf den Kopf geschlagen. Der Mann erlitt leichte Verletzungen.

Artikel vom 14.04.2005