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Drei Mandate und 32 Bewerber

Neuer Zuschnitt der Wahlkreise - 2000 nur 59 Prozent Wahlbeteiligung


Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Noch 37 Tage sind es bis zur Landtagswahl am 22. Mai 2005. Die »heiße Phase« des Wahlkampfes hat gerade begonnen. Plakate überall im Stadtgebiet künden vom nahen Termin. In Bielefeld bewerben sich 32 Kandidatinnen und Kandidaten in drei Wahlkreisen um die Gunst der mehr als 234 000 Wahlberechtigten. Insgesamt treten 18 Parteien zur Landtagswahl an.
Die »große Unbekannte« wird auch am 22. Mai die Zahl der Nichtwähler sein. Bei der Landtagswahl im Jahr 2000 erreichte die Wahlbeteiligung mit 59 Prozent einen traurigen Tiefstand.
Bei der Landtagswahl 2000 konnte die SPD alle drei Wahlkreise direkt holen, fuhr insgesamt leichte Verluste ein (43 Prozent, minus ein Prozent). Die Union verlor etwas stärker (32,9 Prozent, minus 2,3 Prozent). Einbußen hatten auch die Grünen hinnehmen müssen (zwölf Prozent, minus 2,4 Prozent), während die FDP mit 8,6 Prozent (plus 4,1 Prozent) auch in Bielefeld wieder deutlich die Fünf-Prozent-Hürde überspringen konnte.
Doch diesmal könnte alles ganz anders sein. Meinungsumfragen bescheinigen CDU und Liberalen derzeit landesweit neun Prozent Vorsprung gegenüber den derzeitigen Koalitionspartnern SPD und Grüne.
Geändert hat sich in jedem Fall der Zuschnitt der Wahlkreise. Weil der künftige Landtag nur noch 128 direkt gewählte Mitglieder haben wird, wurde neu aufgeteilt. Der Wahlkreis 92 umfasst die Stadtmitte Bielefelds sowie die Bezirke Schildesche und Gadderbaum, der Wahlkreis 93 die Bezirke Heepen, Stieghorst, Brackwede, Senne und Sennestadt. Die nördlichen Stadtbezirke Dornberg und Jöllenbeck wurden dem Wahlkreis 94 zugeschlagen, zu dem auch die Kommunen Versmold, Halle, Werther, Borgholzhausen und Steinhagen aus dem Kreis Gütersloh gehören.
Ende kommender Woche versendet das städtische Wahlteam die Wahlbenachrichtigungskarten an die Wahlberechtigten. Mit ihnen können Briefwahlunterlagen angefordert werden. Wer am Wahlsonntag nicht zu Hause ist, kann darüber hinaus die Wahlschalter in der Bürgerberatung Neues Rathaus und in den Bezirksämtern nutzen, um dort bereits von Donnerstag kommender Woche an die Stimme abzugeben. Am Wahlsonntag gilt: Die Wahllokale haben in der Zeit von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Am Zuschnitt der 180 Stimmbezirke hat sich (fast) nichts gegenüber der jüngsten Kommunalwahl geändert. Einzige Ausnahme: Das Stimmlokal im Dietrich-Bonhoeffer-Haus (Johanneswerk-Gelände), das wegen der geringen Wählerzahl in der Vergangenheit stets als erstes sein Ergebnis gemeldet hatte, wird es nicht mehr geben. Der Stimmbezirk wurde auf Nachbarbezirke verteilt.

Artikel vom 14.04.2005