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Zug schafft Arbeitsplätze

Testphase läuft: Direkt von Bielefeld nach Osnabrück


Von Klaus-Peter Schillig
Bielefeld/Osnabrück (WB). Gleich zwei Ministerpräsidenten, Christian Wulff aus Niedersachsen und Peer Steinbrück aus Nordrhein-Westfalen, wollen gemeinsam am 10. Juni die historische direkte Bahnverbindung zwischen Bielefeld und Osnabrück wieder in Betrieb nehmen. Im Bahnhof Dissen-Bad Rothenfelde, gleich hinter der NRW-Landesgrenze, werden sie mit vereinten Kräften den Prellbock an die Seite räumen, der die Strecke seit 1992 zur Sackgasse macht.
Die 23 Kilometer Schienen auf niedersächsischer Seite sind in den vergangenen Monaten von der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) samt Unterbau völlig erneuert worden, die Signaltechnik ist noch so neu, dass sie gerade erst ihre Zulassung bekommen hat. 16,5 Millionen Euro kosten Sanierung und Wiederinbetriebnahme der Strecke.
Die Testfahrten mit Zügen der Nordwestbahn, die auch schon den westfälischen Streckenabschnitt befährt, sind seit dem 4. April in vollem Gange. »Wir müssen die Bevölkerung wieder daran gewöhnen, dass künftig regelmäßig Züge verkehren«, sieht VLO-Betriebsleiter Jürgen Werner auch einen psychologischen Sinn im regelmäßigen Zugverkehr. Drei Wochen lang geht es jetzt zunächst aber um die Überprüfung von Gleisen und Unterbau, danach werden die letzten Bauarbeiten erledigt, ehe kurz vor der Wiedereröffnung noch einmal drei Wochen unter realen Bedingen geprobt wird. Bis dahin sind auch alle »Lokführer« auf der Strecke geschult.
Für den Regelverkehr, der nach den Eröffnungsfeiern in allen Orten an der Strecke am 13. Juni beginnen soll, hat die Nordwestbahn übrigens drei zusätzliche Züge vom Typ Talent angeschafft, sechs Triebfahrzeugführer und drei Fahrdienstleiter für ihre Leitstelle in Osnabrück eingestellt.

Artikel vom 13.04.2005