Wer früh aufs Karussell aufspringt, kann nicht sicher sein, dass er es als Sieger verlassen wird. Im Gegenteil: Personalkarussells haben es an sich, dass sie unterwegs schon mal den einen oder anderen Kandidaten 'rausschleudern. Wer sich andererseits niemals auf ein Karussell traut, bleibt auf jeden Fall chancenlos. Eineinhalb Jahre vor dem geplanten Abschied Gunter Thielens als Bertelsmann-Vorstandschef drehte sich das Karussell in Gütersloh bislang offiziell noch ohne Passagier. Äußerungen Thielens über das vermutliche Alter seines Nachfolgers und die Feststellung, dass auf jeden Fall nur ein Mitglied des Konzernvorstandes in Frage komme, engten die Auswahl aber auf Hartmut Ostrowski und Ewald Walgenbach ein. Dabei werden Ostrowski, dem einzigen Ostwestfalen in der Bertelsmann-Spitze, wegen unternehmerischer Erfolge und der gemeinsamen Zeit mit Thielen bei Arvato besondere Chancen eingeräumt. Allerdings hat er bisher bei jeder Vorbeifahrt des Karussells abgewinkt. Seit gestern kursieren neue Namen. Kein Konzern aber kann es sich erlauben, dass zu viele seiner guten Manager »verbrannt« werden. Wer immer in Gütersloh mit der Nachfolgefrage beschäftigt ist, soll nicht zu lange warten. Bernhard Hertlein
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