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Harting investiert in China

Neues Werk »sichert auch Standort Espelkamp ab«

Hannover/Espelkamp (WB/in). Bevorzugt China Rund- oder Rechteck-Steckverbinder? Die Anwort auf diese Frage entscheidet mit über die künftige Weltmarktstellung der Espelkamper Harting KGaA.

Bei Harting ist die Welt der Steckverbinder rechteckig. Um die Marktposition in China und damit weltweit zu verbessern, wird die bisherige Produktion in Zhuhai im Flussdelta von Hongkong deutlich ausgeweitet. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Dietmar Harting investiert das Familienunternehmen zwölf Millionen Euro in den Bau eines neuen Werkes.
Mit der Fertigstellung 2006 wird sich die Zahl der Beschäftigten in China von derzeit 120 auf 200 erhöhen. Dies entspricht etwa einem Zehntel der jetzigen Gesamtbelegschaft. »Der Aufbau eines - neben Espelkamp - zweiten Produktionsstandortes in Fernost ist auch notwendig, um auf der Kostenseite unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten«, erklärte Dietmar Harting. Letztlich sichere dieser Schritt auch den Standort Espelkamp ab.
Die Bedeutung des asiatischen Marktes wird noch dadurch hervorhoben, dass die Ostwestfalen in diesen Tagen in Indien ihre 23. Ländergesellschaft an den Start schicken. Gleichzeitig wird Osteuropa nicht vernachlässigt. Drei Millionen Euro investiert Harting in den Ausbau des rumänischen Standortes, in dem elektronische Steckverbinder für die Automobilindustrie produziert werden.
Mit der Entwicklung der aktuellen LDS-Technologie und ihrer Anwendung in einer gemeinsam mit Siemens entwickelten neuen Generation von Mini-Hörgeräten (Acuris), mit der Harting immerhin den Sprung unter die Top 5 für den begehrten Messe-Innovationspreis Hermes Award geschafft hat, unterstreichen die Ostwestfalen auf der Industriemesse ihre Rolle als Trendsetter. Weitere Anwendungen der Mikrotechnologie sind nach Angaben des Chefs der Tochterfirma, Dr. Michael Burmeister, in den Bereichen Optik sowie Druck- und Durchflusssensorik in der Vorbereitung.
Die Unternehmenserfolge, zu denen auch derzeit mehr als 630 Patente und Schutzrechte gehören, kommen nicht von ungefähr. Harting investiert seit Jahren sechs Prozent seines Umsatzes von zuletzt 280 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2003/2004) in Forschung und Entwicklung.

Artikel vom 12.04.2005