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Ein Derby ohne Charakter

VfB Fichte wird nach erstem Gegentor immer nervös


Bielefeld »Gegen Gütersloh haben wir im Heidewald doch noch nie etwas gerissen«, erinnerte sich Christopher Gliniars an die letzten Auftritte des VfB Fichte in der Nachbarstadt. 1:3 verloren die »Hüpker« vor zwei Jahren, und in der letzten Saison behielten die Platzherren mit 2:1 die Oberhand.
Dabei hätte es jetzt keine erneute Niederlage für das Team von Trainer Dr. Jörg Weber geben müssen. Der FCG war bestenfalls ein gleichwertiger Partner, der am Sonntag vor 800 Zuschauern ebenfalls keine Bäume ausriss.
Lethargisch bis behäbig trabten die Akteure hüben wie drüben phasenweise über den grünen Rasen. Erinnerte sich ein älterer Zeitgenosse: »Wenn früher der FC Gütersloh und eine Bielefelder Mannschaft aufeinander trafen, dann flogen hier die Fetzen. Dieses heutige Gekicke hat mit dem Charakter eines Derbys nichts zu tun.« Ein paar Realisten wurden noch deutlicher: »Vielleicht werden diese Mannschaften auch nur gut geredet. Oberliga ist eben nur viertklassig. Was will man da schon erwarten, zumal beide Teams nicht mal oben stehen.«
Dass es zumindest der VfB Fichte besser kann, hat er zuletzt in der ersten Halbzeit gegen Spitzenreiter VfL Bochum Amateure bewiesen. Mit einer 3:0-Führung gingen die »Hüpker« in die Halbzeitpause. Am Ende unterlagen sie 3:4. »Diese Mannschaft hat zwei Gesichter«, sagte Abwehrchef Güven Aydin und ärgerte sich: »Bei dem geringsten Gegenwind fallen wir derzeit um.« Was im Klartext heißen soll. Kassiert die Abwehr einen Treffer, ist die Verunsicherung im gesamten Team gleich groß. Das bestätigte auch Einwechselspieler Heinrich Mergel: »Das erste Gegentor macht uns immer sehr nervös.«
Schon morgen Abend kann VfB Fichte seine treuen Fans eines Besseren belehren. Ein paar Pünktchen müssen schließlich schon noch her. Zum Nachholspiel kommt SG Wattenscheid 09.

Artikel vom 12.04.2005