14.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Abenteuer Chemie« gibt's
auch auf Quakernacks Hof

Kindergruppe aus Schwalbach auf den Spuren der Milch

Brackwede (oh). Es ist schon etwas verwunderlich, wenn eine Ferienfreizeit für Jugendliche unter dem Motto »Abenteuer Chemie« ihren Abschluss ausgerechnet auf einem Brackweder Bauernhof findet.

Heinrich Quakernack, »Herr über 160 Milchkühe«, war jedoch nicht allzu irritiert, als er von den Besuchsplänen der 14 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren aus dem 300 Kilometer entfernten hessischen Schwalbach hörte. Auch wenn seine Schwarzbunten ein reines Naturprodukt - Milch - produzieren, so findet sich auf jedem modernen Bauernhof mancherlei, bei dem es vieles zu Entdecken und zu Experimentieren gibt.
Letzteres war der »Untertitel« der vom Jugendbildungswerk der Stadt Schwalbach a. T. in Zusammenarbeit dem »Arbeitskreis Wissenschaft-Technologie-Wirtschaft« der Kulturkreis Schwalbach GmbH organisierten Jugendfreizeit. »Wir wollen ganz unterschiedliche Bereiche der "Chemie" kennen lernen, von denen wir Menschen tagtäglich profitieren«, erklärte Betreuer Achim Lürtzener. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen »Papier«, »Milch«, »Umweltschutz« und Arzneimittel«.
Wozu Milch werden kann, hatten die hessischen Jungen und Mädchen, die im Jugendheim Greten Venn untergebracht waren, bereits bei Besuchen in einer Molkerei, aber auch im »teutolab«, dem Schülerlabor der Universität Bielefeld gesehen. »Wir haben dort experimentiert und erfahren, dass aus Milch sogar abbaubarer Kunststoff hergestellt werden kann«, sagt Chemiker Klaus Beeg vom Arbeitskreis, der mit Lürtzener und Anne-Kathrin Kraneis vom Jugendbildungswerk die Kindergruppe begleitet hat.
Zum Vergnügen der der jungen Besucher erklärte Heinrich Quakernack bei einem gemeinsamen »Kaffeetrinken« mit Milch und Kakao auf der große Deele des Hofes, dass seine Kühe nicht nur Milch geben, sondern auch als »Heizung« benutzt sind. Etwa 38 Grad warm sei die frisch gemolkene Milch. Sie müsse dann umgehend gekühlt werden und die nicht benötigte Wärme könne zur Warmwasserbereitung verwendet werden. »Das reicht für unser Duschwasser auf dem Hof«, erklärt Quakernack.

Artikel vom 14.04.2005